Handchir Mikrochir Plast Chir 2020; 52(04): 272-279
DOI: 10.1055/a-1220-6920
Originalarbeit

Die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Einschränkungen auf die Patientenversorgung im Fachbereich für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

The impact of SARS-CoV-2 restrictions on medical care in Plastic Surgery
Silvia Bernuth
1   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Plastische Chirurgie
,
2   Universitätsklinikum Erlangen, Plastische und Handchirurgische Klinik
,
Adrian Vater
1   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Plastische Chirurgie
,
Konrad Fuchs
1   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Plastische Chirurgie
,
Michael G. Jakubietz
1   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Plastische Chirurgie
,
Karsten Schmidt
1   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Plastische Chirurgie
,
Rainer H. Meffert
3   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Unfallchirurgie
,
Rafael G. Jakubietz
1   Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik 2, Plastische Chirurgie
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Hintergrund Im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie wurde zur Bewältigung der erwarteten COVID-19-Patienten eine Reduktion der ambulanten und stationären elektiven Patientenbehandlung an den dafür vorgesehenen Kliniken gefordert. Je nach örtlichen Gegebenheiten und Versorgungsauftrag kam es während der SARS-CoV-2-Restriktionen zu unterschiedlichen Auswirkungen auf die Patientenversorgung. Betrachtet werden sollte der Anteil der notwendigen Versorgungsleistungen während der SARS-CoV-2-Restriktionen in einer Plastischen Chirurgie einer Großklinik.

Methode Untersucht wurde die OP-Auslastung einer Abteilung für Plastische Chirurgie einer universitären Klinik im Zeitraum vom 16.03.2020 bis 27.04.2020. Diese Daten wurden mit Daten desselben Zeitraumes der Jahre 2017–2019 verglichen.

Ergebnisse Auf Grund des vollständigen Stopps an elektiven Operationen kam es in dem Zeitraum der Restriktionen zu einer OP-Auslastung von 57,3 % verglichen mit den Jahren zuvor. Das Verhältnis von notfallmäßigen (2020: 56,4 %; 2017–2019: 54,9 %) und dringlichen (2020: 44,6 %; 2017–2019: 45 %) Operationen zu der Gesamtanzahl an OPs zeigte keine deutliche Veränderung. Des Weiteren zeigten sich keine ausschlaggebenden Unterschiede der verhältnismäßigen Verteilung der notfallmäßigen und dringlichen Operationen bezogen auf die Plastisch-Chirurgischen Teilbereiche, die Verletzungsursache oder den Versicherungsstatus (BG/Nicht-BG).

Zusammenfassung Auf Grund der vorliegenden Daten kann die Relevanz des Fachgebiets für die allgemeine Patientenversorgung belegt werden. Daraus ergibt sich eine eindeutige Erforderlichkeit der Vorhaltung von Plastisch-Chirurgischen OP-Kapazitäten und Infrastrukturen auch während Krisenzeiten.

Abstract

Background To manage the expected COVID-19 patient load major restrictions in in- and outpatient treatment had to be made. Depending on local conditions and order supply differences SARS-CoV-2 restrictions had a massive impact on medical care. To show the impact of plastic surgery on emergency surgery during SARS-CoV-2 pandemic, the amount of surgical emergencies in a single center plastic surgery division were evaluated.

Method The number of plastic surgery cases in a university hospital was evaluated during 16.03.2020 to 27.04.2020 and compared with previous years.

Results Due to cancelling of elective surgery the number of cases dropped to 57,3 % of the caseload of previous years. There was no change in ratio of emergency (2020: 56,4 %; 2017–2019: 54,9 %) and urgent (2020: 44,6 %; 2017–2019: 45 %) surgery. No changes in regard to the etiology of trauma cause nor insurance status (occupational insurance/health insurance) were noted.

Conclusion Based on the data of this evaluation there is a clear relevance of Plastic Surgery in the setting of general medical care. Even during the pandemic crises a sufficient plastic surgery service is mandatory in a tertiary referral center.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 01. Juli 2020

Angenommen: 15. Juli 2020

Artikel online veröffentlicht:
21. August 2020

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