manuelletherapie 2020; 24(05): 212-213
DOI: 10.1055/a-1293-5967
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Danke für alles, wir werden Euch vermissen!

Die Kapitänin verlässt das Schiff

Liebe Rosi,

wenn der Kapitän das Schiff verlässt, dann ist das keine kleine Veränderung, sondern ein Erdbeben. Gut, der Großteil der Crew ist noch an Bord, aber Du wirst schon jetzt vermisst. Du hast uns mit Souveränität, Gelassenheit, einem großen Maß an Fachwissen und Professionalität, aber vor allem Menschlichkeit und Empathie über den Ozean befördert. Manchmal war das Fahrwasser unruhig und geprägt von Veränderungen, aber Du hast uns immer auf Kurs gehalten.

Als ich 2002 meinen ersten Artikel in der Zeitschrift manuelletherapie veröffentlicht habe, warst Du als Gründungsmitglied 1997 schon mehr als 5 Jahre an Bord. Du hast die Zeitschrift geprägt und weiterentwickelt und warst für uns Herausgeber immer erste Ansprechpartnerin. Bevorstehende Veränderungen, wie der Relaunch im Jahr 2012 und die neue Namensgebung der Fachzeitschrift im Jahr 2021, hast Du in professioneller Weise mit dem Team kommuniziert und federführend umgesetzt.

Deinem Engagement ist auch zu verdanken, dass wir Herausgebersitzungen nicht nur im Verlagshaus in Stuttgart abgehalten haben, sondern auch in Städten wie Basel, Ulm, Heidelberg, München oder Freiburg, wir also die Arbeit mit Gastronomie und Kultur verbinden konnten [ Abb. 1 ] und [ Abb. 2 ]. Diese Zusammentreffen bleiben uns, neben vielem anderen, in bester Erinnerung und sind eng mit Deinem Namen verbunden.

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Abb. 1 Im Rahmen eines Herausgebertreffens manuelletherapie in München, der Heimat von Trisha, im Januar 2020. Ganz rechts in der ersten Reihe: Rosi Haarer-Becker. ((Quelle: F. Morrison))
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Abb. 2 Im Rahmen eines Herausgebertreffens manuelletherapie in Solothurn, der Heimat von Jan Herman, im Januar 2019. ((Quelle: F. Morrison))

Du bist eine Wegbereiterin und Botschafterin für unseren Beruf sowie für das Journal manuelletherapie und wir wissen, dass Du Wichtiges geleistet hast. Hoffentlich weißt Du das auch. Du hast den Erfolg meist im Stillen genossen, nie damit geprahlt. Die große Bühne war nicht Dein Ding. Getreu dem Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

Heute ist allerdings zu konstatieren: Du hast einen maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass die Physiotherapie in den letzten 20 Jahren aus ihrem Schatten herausgetreten ist und die Gesundheitsberufe eine Stimme bekommen haben, und dies geht eben auch nicht lautlos. Anlässlich der Verleihung des „Stein der Weisen“ im Jahr 2016 für besonderes Engagement innerhalb der Physiotherapie hat Dich eine Kollegin so beschrieben: „Sie ist unkonventionell, potenzialorientiert und im wahrsten Sinne des Wortes ‚neu-gierig’-offen, reflektiert, engagiert und konsequent. Sie ist motiviert und motivierend und immer lern- und aufnahmebereit.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Jetzt gibst Du das Ruder aus der Hand bzw. weiter an Joachim Schwarz. Du hast Dir diesen (Un-)Ruhestand mehr als verdient. Genieße es – gemeinsam mit Deinem Mann und Deiner Familie. Bleib so wie Du bist – lass Dich nicht verbiegen – und das Allerwichtigste: Glück und Gesundheit!

Es war eine Freude, mit Dir zusammenarbeiten zu dürfen. Wir sagen Danke für ALLES!

Claus Beyerlein, im Namen aller Herausgeber



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
16. Dezember 2020

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