Laryngorhinootologie 2021; 100(02): 128-129
DOI: 10.1055/a-1307-2857
Der interessante Fall

Intermittierende Tieftonschwerhörigkeit nach wiederholter Anwendung von Moxifloxacin-Augentropfen

Intermittent Low Frequency Hearing Loss after Repeated Use of Moxifloxacin Eye Drops
Peer A. Lauermann
1   Augenheilkunde, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität, Göttingen
,
Martin Canis
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
Hans Hoerauf
1   Augenheilkunde, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität, Göttingen
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Erstvorstellung

Ein 76-jähriger kaukasischer Patient wurde in unserer Ambulanz aufgrund eines persistierenden Hornhautulkus, ausgelöst durch Herpes-simplex-Viren, wiederholt betreut. Nebenbefundlich war ein Bluthochdruck bekannt, weshalb er regelmäßig Candesartan-Tabletten (Angiotensin-1-Rezeptorantagonisten, 8 mg 1-mal tgl.) einnahm.

Bei rezidivierenden bakteriellen Superinfektionen ergaben sich wiederholt längere Therapieintervalle mit Moxifloxacin-Augentropfen (Vigamox, 5 mg/ml, 4-mal tgl. 1 Tropfen). Während der Anwendung von Vigamox konnte eine subjektiv bemerkte Hypakusis objektiv mittels Audiogramm nachgewiesen werden. Es zeigte sich eine bereits vorbeschriebene, symmetrische Innenohrschwerhörigkeit mit einem Schrägabfall der Knochenleitung auf etwa 80 dB bei 10 kHz (Schalldruck in dB, Frequenz eines Tons in Hertz, wahrnehmbarer Frequenzbereich des menschlichen Ohres von ca. 10 Hz bis 20 kHz). Nach Applikation der Vigamox-AT ergab sich zusätzlich eine Verschlechterung der Knochenleitung im Tieftonbereich zwischen 125 und 750 Hz um etwa 10 dB.



Publication History

Article published online:
01 February 2021

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