Zeitschrift für Phytotherapie 2021; 42(03): 151
DOI: 10.1055/a-1406-4208
Buchbesprechung

Handbuch Neuraltherapie

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Handbuch Neuraltherapie – Therapie mit Lokalanästhetika. Herausgegeben von Stefan Weinschenk in der 2. Auflage unter Mitarbeit von 89 weiteren Autoren. Stuttgart: Haug. 976 Seiten, 348 Abb. 249,99 €. DOI 10.1055 / b-004-129967. ISBN 978-3-13-220491-1

Das neu, nun in der 2. Auflage erschienene, von Stefan Weinschenk herausgegebene Handbuch Neuraltherapie stellt das Verfahren der Neuraltherapie gut 11 Jahre nach Erscheinen der 1. Auflage umfassend und in neuem Gewand vor.

Es wendet sich an Therapeuten und Ärzte, die Lokalanästhetika bei der Behandlung von Schmerzen und funktionellen Erkrankungen anwenden möchten. „Handlich“ kommt das Handbuch Neuraltherapie auf den ersten Blick nicht daher – mit seinen 969 Seiten. Insgesamt 90 nationale und internationale Experten aus Grundlagenforschung und Klinik bringen ihr Wissen ein. Das Buch gliedert sich in 5 große Teile. Die Gewichtung der Kapitel ergibt ein aktuelles Abbild des Status quo in der Neuraltherapie: „Grundlagen“, „Diagnostik und Durchführung“, „Techniken und Verfahren“, „Fachgebiete und Indikationen“ sind umfassend und bis ins Detail ausgearbeitet, die „Neuraltherapie im wissenschaftlichen Umfeld“ wird eingeordnet und zeigt, dass hier noch viel Potenzial ungenutzt ist. Anhand farbig markierter Seiten lässt sich immer schnell feststellen, in welchem Teil des Buches man sich befindet.

Der Mehrwert dieses umfangreichen Werkes erschließt sich bereits nach kurzer Lektüre: Es bietet ein Komplettpaket, sowohl für den gewillten Einsteiger in die Neuraltherapie als auch für den bereits erfahrenen Praktiker. Das weite Spektrum umfasst alle relevanten Aspekte der Therapieform: vom geschichtlichen Hintergrund zum Grundlagenwissen in Anatomie, Physiologie und Pharmakologie, von einfachen Injektionen bis hin zu Spezialtechniken, vom Stand der Forschung bis hin zur praktischen Umsetzung in unserem Gesundheitswesen mit allen notwendigen Hinweisen sowie einer internationalen Perspektive mit zahlreichen Kontaktadressen, die ein großes Netzwerk an Experten im Feld offenbart. Hervorzuheben ist die mehrfarbige Bebilderung und ausführliche Darstellung aller Stichtechniken. Somit ist es hervorragend geeignet für jeden, der diese spannende Therapieform in sein therapeutisches Spektrum einbauen möchte und bleibt gleichzeitig – auch für den Experten – eine wertvolle Nachschlaghilfe im Alltag. Eine Neuerung zur ersten Ausgabe, die neben der Aktualisierung in allen Bereichen zugleich den besonderen Pluspunkt bietet, sind die sehr gelungenen anatomischen Abbildungen zu den beschriebenen Injektionen.

Fazit

Das Lehrbuch ist ein wichtiges Standardwerk für die Neuraltherapie. Es hat das Potenzial, ein Klassiker zu werden.

Prof. Dr. Jost Langhorst, Bamberg



Publication History

Article published online:
16 June 2021

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