Zusammenfassung
Im 2. Teil zum Einsatz der Methode der Dopplersonografie in der Pränatal- und Geburtsmedizin
geht es um den klinischen Einsatz. Die Erwartungen einer breiten Anwendung der Methode
als Screeningverfahren haben sich nicht bestätigt. Allerdings spielen die Widerstandsindizes
der Aa. uterinae im Rahmen eines multimodalen Ansatzes für die Vorhersage der Präeklampsie
im 1. Trimester eine wichtige Rolle, verbessern die Genauigkeit und schaffen die Grundlage
für eine effektive Prophylaxe mit Aspirin. Für die Zustandsdiagnostik und Überwachung
wachstumsretardierter Föten im 2. und 3. Trimester hat die Dopplersonografie der A.
umbilicalis, A. cerebri media und des Ductus venosus eine herausragende Bedeutung.
Insbesondere die Hämodynamik des Ductus venosus ist ein entscheidendes Kriterium für
das Geburtsmanagement der frühen, schweren IUGR vor 34 SSW. Die maximale Geschwindigkeit
in der A. cerebri media ist der zentrale Parameter in der fetalen Anämiediagnostik
und hat deren Qualität grundlegend verändert und verbessert. Allerdings sind diese
Verbesserungen an eine hohe methodische Qualität der Messung gekoppelt. Dies alles
trifft natürlich auch für Zwillinge und höhergradige Mehrlinge zu. Die differenzierte
Diagnostik spezifischer Komplikationen von monochorialen Mehrlingen wie FFTS, TAPS
und TRAP ist ohne den Einsatz der Dopplersonografie nicht mehr zu denken. Der Erfolg
des vielfältigen Einsatzes der Dopplersonografie ist verknüpft mit exakter methodischer
Anwendung und präziser pathophysiologischer Interpretation.
Key words
dopplersonography - fetal surveillance - guideline - clinical application