Zusammenfassung
Immuntherapien wie die Immuncheckpoint-Blockade (ICB) gegen das PD-1/PD-L1-System
haben in der letzten Dekade die Behandlung zahlreicher Entitäten revolutioniert. Das
Ovarialkarzinom ist bislang von diesen Erfolgen weitestgehend ausgenommen. Mögliche
Ursachen liegen in einer gegenüber anderen Tumorarten vergleichsweise niedrigen Mutationslast,
einer unzureichenden Präsentation von (Neo-)Antigenen sowie einer erhöhten Infiltration
mit immunsuppressiven Immunzellen wie regulatorischen T-Zellen oder tumorassoziierten
Makrophagen. In den bisher durchgeführten klinischen Studien waren die Ansprechraten
auf Inhibitoren des PD-1/PD-L1-Checkpoints dementsprechend auch enttäuschend niedrig,
jedoch zeigen sich auch beim Ovarialkarzinom vereinzelte Langzeitremissionen. Es gilt
nun, einerseits geeignete prädiktive Biomarker zu finden, andererseits Kombinationspartner
für die ICB-Therapie zu identifizieren, welche die Immunogenität des Ovarialkarzinoms
erhöhen bzw. immunsuppressive
Resistenzmechanismen durchbrechen können. Der vorliegende Artikel gibt eine Übersicht
über das Immunmilieu im Ovarialkarzinom, dessen Einfluss auf die Wirkung einer ICB
und fasst die bislang vorliegenden klinischen Studiendaten zur ICB beim Ovarialkarzinom
zusammen.
Schlüsselwörter Ovarialkarzinom - Immuncheckpoint-Blockade - PD-L1 - tumorinfiltrierende Lymphozyten