Zusammenfassung
Hintergrund Neue intraretinale zystoide Veränderungen nach Vitrektomie mit Membrane Peeling zur
Entfernung von epiretinalen Membranen zeigen das Potenzial zu schlechteren postoperativen
Resultaten, verglichen mit Patienten ohne diese Veränderungen. Ziel der aktuellen
Studie war, die Anwendung von peribulbär appliziertem Triamcinolonacetonid als Routinebehandlung
am Ende der Vitrektomie mit Membrane Peeling zu evaluieren und die Präsenz von postoperativen
intraretinalen zystoiden Veränderungen in den ersten 3 postoperativen Monaten bei
Patienten/-innen mit idiopathischen epiretinalen Membranen mit solchen zu vergleichen,
die dies nicht bekommen haben.
Patienten und Methoden Die Krankenakten von 41 Augen von 41 Patienten, bei denen eine 23-G- oder 25-G-Pars-plana-Vitrektomie
zur Entfernung von epiretinalen Membranen und zusätzliche Applikation von peribulbärem
Triamcinolonacetonid am Ende der Operation erfolgte, wurden retrospektiv ausgewertet.
Dabei wurden die Resultate der OCT-Untersuchungen (OCT: optische Kohärenztomografie)
3 – 5 Tage, 1 Monat und 3 Monate nach der Operation im Vergleich zu präoperativ evaluiert.
Weiterhin wurden die postoperativen Werte des intraokularen Drucks gemessen.
Resultate Peribulbär appliziertes Triamcinolonacetonid am Ende der Operation wurde von allen
Patienten gut toleriert. 10% der Patienten hatte eine Erhöhung des intraokularen Drucks
bei zumindest einer Nachuntersuchung. Der bestkorrigierte Visus verbesserte sich bei
91% der Patienten mit idiopathischen epiretinalen Membranen mit einer mittleren Verbesserung
von + 3 ± 2 Zeilen (Snellen) und war vergleichbar zu einer früheren Gruppe von Patienten,
die kein Triamcinolonacetonid erhalten hatten (p = 0,307). Bei keinem der Patienten
zeigte sich ein frühes transientes Makulaödem, das bei einigen Patienten ohne Triamcinolonacetonid
gesehen wurde, aber weder das Auftreten von neuen postoperativen intraretinalen zystoiden
Veränderungen noch die Makuladicke 3 Monate nach der Operation waren signifikant verschieden
zwischen Patienten mit und ohne Triamcinolonacetonid (p = 0,385 und p = 0,879).
Schlussfolgerung Peribulbär appliziertes Triamcinolonacetonid am Ende einer Vitrektomie mit Membrane
Peeling wurde gut toleriert, zeigte präventive Wirkung gegenüber frühen transienten
Makulaödemen, konnte aber das Auftreten von neuen postoperativen intraretinalen zystoiden
Veränderungen nicht verhindern.
Schlüsselwörter peribulbär appliziertes Triamcinolonacetonid - neue postoperative intraretinale zystoide
Veränderungen - frühes transientes Makulaödem - Vitrektomie mit Membrane Peeling -
epiretinale Membranen