CC BY-NC-ND 4.0 · Aktuelle Kardiologie 2021; 10(06): 543-547
DOI: 10.1055/a-1546-7383
Kurzübersicht

Herzgesunde Städte – die Gene laden das Gewehr, die Umwelt zieht den Abzug

Heart Healthy Cities – Genes Load the Gun, the Environment Pulls the Trigger
1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
2   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, Deutschland
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1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
2   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, Deutschland
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1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
2   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, Deutschland
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Die Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass die Stadtplanung mittlerweile als kritischer Bestandteil einer umfassenden Lösung zur Bekämpfung umweltbedingter Gesundheitsschäden gesehen wird. Die vorliegende Übersicht befasst sich mit nicht übertragbaren Krankheiten mit dem Schwerpunkt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Urbanisierungsprozess in Bezug auf Umweltrisiken wie Lärm, Luftverschmutzung, Temperatur und Licht im Freien. Es wird dargelegt, warum sich Wärmeinseln in städtischen Gebieten entwickeln können und wie die Begrünung von Städten die öffentliche Gesundheit verbessern und Klimaprobleme, Nachhaltigkeit und Lebensfähigkeit adressieren kann. Darüber hinaus thematisieren wir Stadtplanung, Verkehrsinterventionen und neuartige Technologien zur Bewertung externer Umweltexpositionen, z. B. Einsatz digitaler Technologien, um zukünftig herzgesunde Städte zu fördern. Zuletzt heben wir neue Paradigmen des integrativen Denkens hervor, wie das Exposom und die planetare Gesundheit, indem wir den Zusammenhang zwischen Exposition und Gesundheitsauswirkungen kritisch evaluieren und unser Verständnis der Gesamtheit der Expositionen gegenüber der Umwelt des Menschen erweitern.

Abstract

The World Health Organization states that urban planning is now recognized as a critical part of a comprehensive solution to address harmful health effects of the environment. The present review deals with non-communicable diseases with an emphasis on cardiovascular diseases and the urbanization process in relation to environmental risks such as noise, air pollution, temperature and outdoor light. It discusses why heat islands can develop in urban areas and how green spaces in cities can improve public health and address climate issues, sustainability and viability. In addition, we discuss urban planning, traffic interventions and novel technologies for assessing external environmental exposures, e.g. use of digital technologies to promote heart-healthy cities in the future. Lastly, we highlight new paradigms of integrative thinking, such as the exposome and planetary health, by critically evaluating the relationship between exposure and health outcomes and by broadening our understanding of the totality of exposures to the human environment.

Was ist wichtig?

Bis 2050 werden ca. 7,5 Milliarden Menschen in Städten leben und für einen Großteil der Umweltbelastungen verantwortlich sein, die in Verbindung mit erhöhten vorzeitigen Todesfällen durch nicht übertragbare Krankheiten wie koronare Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes mellitus und Bluthochdruck stehen. Durch nachhaltige Konzepte der Stadtplanung, die auf mehr begrünte Flächen, weniger Hitzeinseln und mehr Kompaktheit in Kombination mit autofreien Zonen und vermehrtem Gebrauch von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern abzielen, können herzgesunde Umgebungen geschaffen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2021

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