Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2021; 8(03): 195
DOI: 10.1055/a-1576-6448
Aktuell
Medikamentöse Therapie

Statine: Nutzen überwiegt nach EVAR

Eine präoperative Statintherapie, die mindestens 4 Wochen vor der Intervention beginnt, wird empfohlen, um das kurzfristige Überleben nach elektiven Operationen aufgrund abdomineller Aortenaneurysmata (AAA) zu verbessern. In Hinblick auf die erhöhten kardiovaskulären Risiken und Komorbiditäten von AAA-Patienten wird die Langzeittherapie mit Statinen in dieser Gruppe ebenfalls empfohlen. Statine reduzieren die Mortalität und die kardiovaskuläre Morbidität sowohl primär als auch sekundär präventiv. Allerdings können Statine zu muskulären Nebenwirkungen prädisponieren. Empirische Daten zur statinebezogenen Sarkopenie basieren regelhaft auf der Erfassung der Muskelfunktion und können daher erheblich verzerrt sein. Im Langzeitverlauf ist die postoperative Entwicklung einer Sarkopenie mit Mortalität nach EVAR verbunden.

Fazit

Die Statintherapie ist den Autoren zufolge mit geringerer Mortalität nach elektiver EVAR assoziiert. In ihrer Studie ergaben sich auf Basis der im postoperativen Verlauf gemessenen Psoasmuskelfläche und der -dichte keine Hinweise für eine vermehrte Sarkopenie. Die Autoren sehen als Limitationen ihrer Studie u. a. das retrospektive Single-Center-Design, ferner wurden keine Zeichen oder Symptome einer Muskeltoxizität erfasst; eine mögliche Bias-Quelle könnten variierende Applikationszeitpunkte und Volumina des Kontrastmittels bei der CT-Bildgebung sein, die die Muskeldichtemessungen beeinflusst haben könnten.



Publication History

Article published online:
02 September 2021

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