Frauenheilkunde up2date 2022; 16(05): 441-456
DOI: 10.1055/a-1579-7787
Gynäkologische Onkologie

Immun-Checkpoint-Therapien in der Gynäkologischen Onkologie

Léa Volmer

Die Immunonkologie bietet ein neues Spektrum an Therapieoptionen bei Krebserkrankungen. Immunologisch wirkende Substanzen kommen zunehmend in der Gynäkoonkologie zum Einsatz. Dieser Artikel hat zum Ziel, eine Übersicht über die aktuell verfügbaren Immuntherapeutika und deren klinisches Management zu geben. Es werden exemplarisch Fälle aus unserer Klinik dargestellt.

Kernaussagen
  • Immun-Checkpoint-Therapien bieten vielversprechende neue Therapiemöglichkeiten beim triple-negativen Mammakarzinom, Endometriumkarzinom und Zervixkarzinom.

  • Pembrolizumab ist die einzige Substanz, die in der nicht metastasierten Situation zur (neo)adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms zugelassen ist.

  • Die in Studien nachgewiesene hohe Effektivität vom Immun-Checkpoint-Inhibitoren in der antitumoralen Therapie lässt sich durch eine erhöhte Immunogenität mancher Tumoren erklären.

  • Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Immun-Checkpoint-Therapien im onkologischen Alltag ist eine gute Schulung von Ärzten und Ärztinnen sowie der Patient*innen und darüber hinaus eine hohe Vigilanz bezüglich immunvermittelter Nebenwirkungen erforderlich.

  • Bisher sind nicht alle Substanzen für den Einsatz in der Gynäkoonkologie von der EMA bzw. FDA zugelassen. Zum Teil ist ein Off-Label-Use nach Zusage zur Kostenerstattung durch die Krankenkasse erforderlich.

  • Eine rechtzeitige Diagnostik des PD-L1/PD-1-Status bzw. Testung auf Mismatch-Reparaturdefizienz (MMRd) und Mikrosatelliteninstabilität (MSI) sollte bei Tumorprogress oder fortgeschrittener Erkrankung erwogen und eingeleitet werden.



Publication History

Article published online:
28 October 2022

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