Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2022; 29(01): 32-36
DOI: 10.1055/a-1708-9007
Gesellschaft
DTG

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) e. V.

Carsten Köhler
,
Bernhard Fleischer

Liebe Mitglieder und Interessierte an der DTG

Jubiläum

Das Jahr 2022 ist etwas Besonderes für unsere Fachgesellschaft: Wir werden in diesem Jahr 115 Jahre alt. Große Feierlichkeiten planen wir nicht, leider leben wir auch in diesem Jahr noch immer pandemisch bedingt in schwer planbaren Zeiten. Dennoch wollen wir das Jubiläum zum Anlass für einige besondere Dinge in diesem Jahr nehmen: Im September veranstalten wir erstmals im Schloss Rauischholzhausen, zwischen Marburg und Gießen gelegen, vom 19.–23. September 2022 unseren „Interaktiv-Kurs Tropenmedizin“. Viele Bewerbungen sind dafür bereits eingegangen. Dies ist für das Vorbereitungsteam sehr motivierend. Einige Plätze sind noch zu vergeben und die Bewerbungsfrist läuft bis zum 28. Februar.

Für diesen Kurs schreibt die DTG zudem anlässlich ihres Jubiläums 10 Reisekostenzuschüsse in Höhe von je 300 Euro für Mitglieder aus. Wenn Sie sich um einen solchen Zuschuss bewerben möchten, senden Sie bitte bis zum 28.02.2022 ein formloses Motivationsschreiben elektropostalisch an die Geschäftsstelle. Es lohnt, jetzt noch schnell Mitglied der DTG zu werden.


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Jahrestagung 2022

Im Juni hoffen wir darauf, unsere Jahrestagung „Conference on Tropical Medicine and Global Health“ in Rostock abhalten zu können. Neben dem Schwerpunkt „Maritime Medizin“ werden auch die anderen tropenmedizinischen Fachgesellschaften (Chirurgen, Dermatologen, Gynäkologen und Pädiater mit tropischem Schwerpunkt) wieder mit dabei sein.

Ab sofort können Sie Ihre Abstracts auf unserer Konferenz-Website (www.dtg-conferences.de) einreichen. Einreichungsschluss ist der 31. März. Die Abstractthemen umfassen: Diagnostik, Digitale Gesundheit, Tuberkulose & Antimikrobielle Resistenz (AMR), Präventive Medizin, Arbeitsmedizin, Parasitologie, HIV & Hepatitis & STD, Malaria, Vektorassoziierte Erkrankungen, Virale hämorrhagische Fieber, Globale Gesundheit, Planetare Gesundheit, One Health, Klimawandel und Gesundheit, Umwelt und Gesundheit, Nichtübertragbare Krankheiten, Gesundheitssystem, Vernachlässigte Tropenkrankheiten, Maritime Medizin, Reisemedizin, Tropendermatologie, Tropengynäkologie, Tropenpädiatrie, Internationale Kindergesundheit, Globale Chirurgie, COVID-19.

Wir hoffen auf eine breite und vielfältige Beteiligung und auf ein schönes großes Familientreffen vom 23.–25. Juni in der Hanse- und Universitätsstadt an der Warnow, Dampferfahrt inklusive. Auf dem Wasser werden wir dann auch gemeinsam auf unser Jubiläum anstoßen. Seien Sie mit dabei (CTM 2022)!


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Neue Projekte/EpiNews

Die jungen Kolleginnen und Kollegen innerhalb der DTG planen für dieses Jahr ein neues digitales Format, mit dem sie internationale Kooperationen in Klinik und Wissenschaft vorstellen wollen. Wir werden über unsere Rundschreiben rechtzeitig über die Termine und Inhalte informieren. Zudem arbeiten sie im Moment an den Projekten „Nachhaltiges Impfen“ und „Green Meeting“. Unsere Jahrestagung soll daher auch bereits unter dem Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Zu diesem Thema gibt es auch weitere Informationen auf unserer Website.

NEUE MITGLIEDER
  • Frank Born, Saarbrücken

  • Rena Bornemann, Aachen

  • Anne-Chantal Hauser, Esslingen

  • Bertram Otto, Potsdam

  • Rolf-Peter Pluto, Ilvesheim

  • Felicitas Schmidt, München

  • Monique Schwalenberg, Ilsede

  • Tanja Schwamberger, Augsburg

  • Henning Trawinski, Leipzig

  • Jule Weise, Bremen

  • Dennis Wibisono, Hamburg

Eine weitere Neuerung in unserem Jubiläumsjahr: Ab sofort werden Ihnen die wöchentlichen EpiNews direkt elektropostalisch zugesandt. Damit wollen wir die Barriere zu diesen wichtigen reisemedizinischen Informationen verringern. Für diejenigen von Ihnen, die diese Zusendung nicht wünschen, besteht die Möglichkeit einer aktiven Abbestellung. Wie dies funktioniert, finden Sie in den wöchentlichen Nachrichten.


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Mitarbeit im Ausschuss Forschung der DTG

Neu wird sich auch der Ausschuss Forschung aufstellen. Unser Mitglied Ahmed Abd El Wahed sucht dafür weitere interessierte und engagierte DTG-Mitglieder, die Interesse an tropenmedizinischer Forschung in den Tropen und in Deutschland haben. Ziel des Ausschusses ist es, der tropenmedizinischen Forschung in Deutschland aus der DTG heraus eine zusätzliche Stimme zu verleihen, junge Kolleginnen und Kollegen zu beraten und ggf. bei ihren Projekten zu fördern und Netzwerke in diesem Bereich zu verstärken. Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, melden Sie sich gerne bei Ahmed Abd El Wahed: ahmed.abd_el_wahed@uni-leipzig.de oder der Geschäftsstelle.


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Aktuelle Planungen

Mit dieser Ausgabe drucken wir nachträglich noch unser Gruppenbild des Treffens des erweiterten Vorstands im November auf Schloss Rauischholzhausen ab. Das nächste Treffen dieser Art ist für den März geplant. Sollten Sie Anregungen für die weitere Arbeit der DTG haben, so wenden Sie sich gerne an unsere Geschäftsstelle oder die Vorstandsmitglieder. Ebenfalls im März trifft sich der Ständige Ausschuss Reisemedizin (StAR), um in Rostock die diesjährigen Malariaempfehlungen grundlegend vorzubereiten. Die Überarbeitung der reisemedizinischen Impfempfehlungen ist bereits in vollem Gange. Zudem befindet sich aktuell im Stellungnahmeverfahren die vierte Aktualisierung der Reiseimpfempfehlungen von STIKO und DTG.

Auch möchten wir nochmals auf unsere erstmalige Anschubfinanzierung für wissenschaftliche Projekte auf dem Gebiet der Reisemedizin hinweisen. Bewerbungsschluss ist der 1. März (Förderung).


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Mitglieder

An dieser Stelle begrüßen wir ganz herzlich auch unsere ersten Neumitglieder im Jubiläumsjahr! Schön, dass Sie in diesem besonderen Jahr unserer Fachgesellschaft beigetreten sind! Alle Mitglieder erhalten dieses Jahr Ermäßigung bei den Kongressgebühren – wie immer bei unseren Kongressen – der Jahrestagung in Rostock und der 8th Northern European Conference on Travel Medicine (NECTM8) in Rotterdam.


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Tropenmedizin weltweit

Bitte finden Sie nachfolgend die nächste Folge von „Tropenmedizin weltweit“. Diesmal stellen wir Ihnen das Queen Elizabeth Central Hospital in Blantyre, Malawi vor.

Wir grüßen Sie zu Beginn des Jubiläumsjahres damit feierlich aus Tübingen und Hamburg, bleiben Sie unserer Gesellschaft weiterhin gewogen

Ihre

Carsten Köhler und Bernhard Fleischer

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Treffen des erweiterten Vorstands der DTG im November 2021, Schloss Rauischholzhausen.
Quelle: DTG
CTM 2022
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Quelle: KIT

Conference on Tropical Medicine and Global Health, CTM 2022, zugleich Jahrestagung der DTG 2022 vom 23. bis 25. Juni 2022 in Rostock.

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Weitere Informationen: www.dtg-conferences.de

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Unsere Jahrestagung steht bereits unter dem Zeichen der Nachhaltigkeit. Zu diesem Thema gibt es weitere Informationen auf unserer Webseite:

https://dtg.org/index.php/aktuelles/nachhaltigkeit.html

FÖRDERUNG

Reisemedizinische Forschungsprojekte


Um die Forschung auf dem Gebiet der Reisemedizin zu fördern, unterstützen wir erstmals im Rahmen einer Anschubfinanzierung wissenschaftliche Projekte, die sich Fragestellungen aus der Reisemedizin widmen.


Anträge müssen bis zum 01. März 2022 um 12:00 Uhr (Deadline) per E-Mail an den Schriftführer bei der Geschäftsstelle (dtg@bnitm.de) gesendet werden.

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Einzelheiten zur Antragstellung finden sich auf der DTG- Website: https://www.dtg.org/index.php/aktuelles/mitteilungen-der-dtg.html

TROPENMEDIZIN WELTWEIT

Sie planen einen beruflichen Auslandsaufenthalt und wissen noch nicht genau, wo es Sie hinführen soll? Für einen Tropenmediziner ist die Frage, wo man seinen Auslandsaufenthalt unter welchen Umständen absolviert, eine entscheidende. In unserer Artikelserie schreiben Kollegen über ihre Erfahrungen und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Mehr Fotomaterial und alle Artikel veröffentlichen wir außerdem auf unserer Webseite.


Falls Sie auch über Ihre Erfahrungen im Ausland berichten wollen, schreiben Sie uns gerne an dtg@bnitm.de.


Stichworte zu dieser Ausgabe:

  • Name des Instituts: Queen Elizabeth Central Hospital

  • Land, Ort: Malawi, Blantyre

  • Art der Tätigkeit: Klinik und Lehre

  • Art der Anstellung: Freiwilligenarbeit

  • Anerkennung für Zusatzweiterbildung Tropenmedizin: Ja

  • Vorbereitungszeit für den Aufenthalt im Vorfeld: ca. 3–6 Monate, je nach Dauer des Aufenthalts

  • Sprachkenntnisse: Englisch

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Globus: © martialred/stock.adobe.com

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Queen Elizabeth Central Hospital und Kamuzu University of Health Sciences – Abteilung für Innere Medizin

Krankenhaus und Abteilung

Das Queen Elizabeth Central Hospital (QECH) in Blantyre, Malawi ([Abb. 1]) ist das größte Krankenhaus des Landes und gleichzeitig das Lehrkrankenhaus der „Kamuzu University of Health Sciences“ (KUHeS, ehemals College of Medicine, University of Malawi). Das QECH ist ein tertiäres Krankenhaus mit 1500 Betten in Blantyre, der zweitgrößten Stadt Malawis. In der Abteilung für Innere Medizin des QECH werden jährlich rund 9500 Patienten stationär behandelt. Darüber hinaus betreibt die Abteilung mehrere Ambulanzen, in denen jährlich mehr als 20 000 Patienten behandelt werden. Das Personal der Abteilung besteht aus 10 Oberärzten, 12 Assistenzärzten und 5 clinical officers. Ein Großteil der klinischen Lehre im Rahmen des Studiums an der KUHeS findet direkt am Patientenbett statt. Daher sind während des Semesters meist bis zu 30 Studenten in der Abteilung.

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Abb. 1 Queen Elisabeth Central Hospital: Notaufnahme (a) und Gelände mit Soche-Hill im Hintergrund (b).
Quellen: Benno Kreuels

Neben der Abteilung für Innere Medizin gibt es noch die Fachdisziplinen Pädiatrie (und pädiatrische Chirurgie), Gynäkologie und Geburtshilfe, Chirurgie, Orthopädie, Allgemeinmedizin, Onkologie, Anästhesie, Notfallmedizin, Radiologie (Röntgen, Ultraschall, Computertomografie) und Dermatologie. Zudem gibt es ein Zentrallabor, in dem eine einfache Basisdiagnostik (Differenzialblutbild und klinische Chemie) erhältlich sind. Mikrobiologische Diagnostik ist vor allem durch diverse Forschungsprojekte und HIV-Programme erhältlich. Diverse europäische Universitäten (u. a. University of Liverpool, University of Glasgow, University of Amsterdam) und amerikanische Universitäten (u. a. University of Maryland, Johns Hopkins University) haben Forschungsinstitute in und am QECH aufgebaut, sodass ein reger internationaler Austausch erfolgt.


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Klinische Tätigkeit

Die Patienten werden unter normalen Umständen auf 4 Stationen behandelt (Female- und Male-Ward, [Abb. 2], Tuberculosis-Ward, Renal-Ward und Respiratory-High-Dependency-Unit), aktuell besteht zudem eine COVID-Station ([Abb. 3]). Im Schnitt 50 % der stationären Patienten sind HIV-positiv und häufige Erkrankungen sind Pneumonien, Tuberkulose, Anämie, Bluthochdruck, kardiale Dekompensation, Schlaganfälle, Diabetes, Malaria, Meningitis, Lebererkrankungen (Hepatitis B, Schistosomiasis), Gastroenteritis, Typhus und Sepsis. In den Ambulanzen wird zudem ein breites Spektrum an Infektionen und nichtinfektiösen internistischen Erkrankungen behandelt.

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Abb. 2 Arbeit auf der female medical ward 4a.
Quelle: Benno Kreuels
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Abb. 3 COVID-Station des QECH.
Quelle: Benno Kreuels

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Mitarbeit am QECH

Bis vor wenigen Jahren wurden mehrere Lecturer-Stellen (Dozenten) in verschiedenen Fachabteilungen am QECH/KUHeS über das „Centrum für Internationale Migration“ durch die „Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ (GIZ) mit deutschen Fachärzten besetzt. Dieses Programm wurde jedoch im Jahr 2019 eingestellt. Klinisch-wissenschaftliche Aufenthalte am QECH durch Europäer finden v. a. über PhD-Stipendien statt, in der Abteilung für Innere Medizin sind jedoch auch mehrmonatige Aufenthalte als unbezahlter „volunteer“ möglich. Diese Aufenthalte können ab einer Mindestdauer der Tätigkeit von 3 Monaten angetreten werden. In diesem Fall werden Ärzt:innen nach Grad der klinischen Erfahrung in die klinische Versorgung und Lehre eingebunden. Unterstützung erhält man zudem bei der Wohnungssuche und der Registrierung beim Medical Council.


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Unterkünfte

Blantyre bietet zahlreiche Unterkünfte unterschiedlicher Preisklassen, häufig mit beeindruckender Aussicht ([Abb. 4]). Es gibt viele kleinere Hotels oder Lodges, die meist sauber und nicht völlig überteuert sind. In vielen Unterkünften lassen sich auch günstigere Konditionen für Langzeitaufenthalte verhandeln. Neben den Hotels gibt es, aufgrund der hohen Anzahl an Ausländern, auch häufig die Möglichkeit, in eine Wohngemeinschaft einzuziehen. Diese Wohnungen oder Häuser werden häufig in diversen Facebook-Gruppen annonciert.

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Abb. 4 Blick von der Terrasse der Kabula Lodge in Blantyre.
Quelle: Benno Kreuels
INFORMATIONEN

Kontakt und Bewerbungen

Prof. Jane Mallewa

Department of Medicine

Kamuzu University of Health Sciences

Private Bag 360, Chichiri, Blantyre 3

jmallewa@medcol.mw


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Umgebung

Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt und es gibt auch in Blantyre zahlreiche, dicht besiedelte Armenviertel ([Abb. 5]). Es ist jedoch auch eines der friedlichsten und sichersten Länder Afrikas. Seit Ende der Diktatur in den 1990er Jahren besteht eine stabile Demokratie, auch wenn Korruption sehr verbreitet ist und einem in fast allen Lebenssituationen begegnet. In der Umgebung Blantyres (bis 100 km) finden sich zahlreiche landschaftliche Attraktionen, die zu Ausflügen einladen. Neben dem „Majete Game Reserve“ (mit allen Tieren der Big 5, [Abb. 6]) laden verschiedene Berge in der Umgebung zum Wandern ein, so auch das Mulanje-Massiv mit Sapitwa-Peak (mit 3002 m über NN die höchste Erhebung Malawis ([Abb. 7]). Auch die Hauptattraktion des Landes, der Malawisee, ist nur 3–4 h Autofahrt entfernt ([Abb. 8]).

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Abb. 5 Blick auf Ndirande, einer der ärmeren Stadtteile Blantyres.
Quelle: Sam Moody
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Abb. 6 Giraffen im Majete Game Reserve.
Quelle: Benno Kreuels
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Abb. 7 Blick vom Gipfel des Mulanje-Massivs.
Quelle: Benno Kreuels
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Abb. 8 Blick auf Domwe Island (a) und auf Fischerboote in Cape Maclear (Chembe) (b).
Quellen: Sam Moody

Benno Kreuels


Verantwortlich für die DTG-Gesellschaftsseiten in der FTR:


Dr. Dr. Carsten Köhler, Tübingen, und Prof.


Dr. Bernhard Fleischer, Hamburg (V.i.S.d.P.)


Geschäftsstelle:


Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) e. V.


c/o Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin


Silke Rune


Bernhard-Nocht-Str. 74


20359 Hamburg


Tel.: 040/42 81 84 78


Fax: 040/42 81 85 12


dtg@bnitm.de


www.dtg.org

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Änderungen bei den Mitgliederdaten bitte unbedingt zeitnah an die Geschäftsstelle senden!


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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Februar 2022

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Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany