Zusammenfassung
Virale anteriore Uveitiden (AU) lassen sich anhand der charakteristischen Befundkonstellationen
(Vorderkammerreiz, Morphologie der Keratopräzipitate, Ausmaß des IOD-Anstiegs im Schub)
oft
gut klinisch differenzieren. Bei differenzialdiagnostischen Schwierigkeiten hilft
die Vorderkammerpunktion mit Durchführung einer virusspezifischen PCR und/oder die
Antikörperbestimmung
(Goldmann-Witmer-Koeffizient), wobei beide Techniken spezifisch sind, aber keine
absolute Sensitivität besitzen. Therapiert wird bei HSV, VZV und CMV immer kombiniert
antiviral und
antiinflammatorisch sowie ggf. drucksenkend, wohingegen für die Rubella-assoziierte
AU kein spezifisches Virustatikum existiert und Steroide aufgrund der unerwünschten
Wirkungen äußerst
zurückhaltend eingesetzt werden sollten. Problematisch bei allen Formen der viralen
AU ist das Risiko der Sekundärglaukomentwicklung im Falle rezidivierender Episoden,
das nicht selten
operativ behandelt werden muss.
Schlüsselwörter
anteriore Uveitis - Herpes-simplex-Virus - Varicella-zoster-Virus - Zytomegalievirus
- Rubellavirus