Aktuelle Ernährungsmedizin 2022; 47(02): 83
DOI: 10.1055/a-1731-1112
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Stephan C. Bischoff

kaum klingt die Bedrohung durch die Corona-Pandemie ein wenig ab, ereilt uns die nächste mit dem Krieg in Europa. Was für uns Bedrohung ist, ist für die Menschen in der Ukraine bereits existentielle Bedrohung von Haus und Leib und Leben. Während die Corona-Pandemie das Risiko Adipositas aber auch das Risiko Mikronährstoffmangel für die Infektion und insbesondere für schwere Verläufe herausstellte, drohen durch den Krieg ganz andere ernährungsmedizinische Gefahren: Hunger und Hungersnot in vielen Ländern der Erde. Sowohl die Ukraine als auch Russland sind Kornkammern Europas und Hauptproduzenten für Speiseöle, die ebenso wie der Weizen weltweit exportiert werden. Da die Bauern der Ukraine die Saat nicht ausbringen können, ist ein kompletter Ernteausfall zu erwarten, der nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern viele Importländer im nahen und mittleren Osten und in Teilen Afrikas betrifft. Diese Länder, die z.T. permanent von Hunger bedroht sind, müssen nun mit einer drastischen Zunahme der Hungersnot rechnen. Ihre Möglichen der Kompensation durch Lieferungen aus anderen Ländern sind begrenzt. Grund genug, sich als Ernährungsmediziner mit dem Hungerstoffwechsel auseinanderzusetzen. Dazu möchte ich Ihnen folgende zwei neuere Arbeiten zur Lektüre empfehlen:



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Article published online:
12 April 2022

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