Neonatologie Scan 2022; 11(02): 109-110
DOI: 10.1055/a-1746-9389
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Infektionen

Neugeborene mit Sepsisverdacht: Ist immer eine Lumbalpunktion notwendig?

Neugeborene mit einer symptomatischen Frühsepsis oder einer Spätsepsis haben ein hohes Risiko für eine Meningitis. Diese lässt sich nur mittels Lumbalpunktion diagnostizieren. Da der invasive Eingriff allerdings nicht frei von Komplikationen ist und in vielen Fällen letztlich ein unauffälliges Ergebnis bringt, stellt sich die Frage, ob bei Neugeborenen mit günstiger Risikokonstellation auf die Lumbalpunktion verzichtet werden kann.

Fazit

Bei Neugeborenen mit Sepsisverdacht kann keinesfalls auf eine Lumbalpunktion verzichtet werden, da sich keine Subgruppe von Patienten mit extrem niedrigem Meningitisrisiko identifizieren lässt, schlussfolgern Dalai et al. Selbst bei der aussagekräftigsten Risikokonstellation muss in rund 29 % der Fälle mit einer Meningitis gerechnet werden. Ihre Empfehlung: Auch bei kaum krank erscheinenden Neonaten sowie bei geringfügigen klinischen Sepsiszeichen muss zwingend eine Lumbalpunktion erfolgen.



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Article published online:
20 May 2022

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