Abstract
Duplex kidneys have two renal pelvises and two ureters, which can join on the way
to the urinary bladder but can also enter the bladder separately. A distinction must
be made between normal and pathological duplex kidneys. In normal duplex kidneys,
both renal pelvises are normal in width, and the upper and lower poles are approximately
the same size. Furthermore, ureters are not dilated, and the upper and lower poles
of the kidneys are not cystically altered. In contrast, pathological duplex kidneys,
occurring in about 50 % of cases, are characterized by dilation of one or both renal
pelvises. Additionally, one or both ureters may be dilated. Megaureters may be obstructive
or refluxive. If a megaureter is present, a ureterocele must be ruled out, as well
as an ectopically opening ureter. A pathological duplex kidney must always be assumed
if one pole of the kidney is hypoplastic. Hypoplasia of the upper renal pole is often
associated with an obstructive megaureter. Vesicoureteral reflux into the lower pyelon
is common in hypoplasia of the lower pole. In the presence of vesicoureteral reflux,
the associated (lower) pyelon is dilated when the bladder is full or during micturition.
In addition, there is a dilated ureter. On the other hand, the pyelon can have a normal
width when the bladder is empty. In rare cases, one pole may be cystically altered
in pathological duplex kidneys. In this instance, segmental multicystic dysplastic
duplex kidney must be differentiated from segmental multicystic nephroma.
Zusammenfassung
Doppelnieren haben zwei Nierenbecken und zwei Harnleiter, die sich auf dem Weg zur
Harnblase vereinigen können aber auch getrennt voneinander in die Harnblase einmünden
können. Man muss zwischen normalen Doppelnieren und pathologischen Doppelnieren unterscheiden.
Bei normalen Doppelnieren sind beide Nierenbecken normal weit und der Ober- und Unterpol
in etwa gleich groß. Weiterhin finden sich keine erweiterten Ureteren und kein zystisch
veränderter oberer oder unterer Nierenpol. Demgegenüber sind pathologische Doppelnieren,
die etwa in 50 % der Fälle auftreten, gekennzeichnet durch die Erweiterung eines oder
beider Nierenbecken. Weiterhin können ein oder beide Ureteren dilatiert sein. Megaureteren
können obstruktiv oder refluxiv sein. Bei Vorliegen eines Megaureters muss weiterhin
eine Ureterocele, sowie ein ektop mündender Ureter ausgeschlossen werden. Von einer
pathologischen Doppelniere muss man immer dann ausgehen, wenn ein Nierenpol hypoplastisch
ist. Eine Hypoplasie des oberen Nierenpols ist häufig mit einem obstruktiven Megaureter
assoziiert. Bei einer Hypoplasie des Unterpols liegt häufig ein vesiko-ureteraler
Reflux in das untere Pyelon vor. Bei Vorliegen eines vesiko-ureteralen Refluxes ist
bei voller Harnblase oder während der Miktion das zugehörige (untere) Pyelon dilatiert.
Weiterhin findet sich ein erweiterter Ureter. Bei leerer Harnblase hingegen kann das
Pyelon normal weit sein. In seltenen Fällen kann bei pathologischen Doppelnieren ein
Pol zystisch verändert sein. In diesem Fall muss eine segmental multizystisch-dysplastische
Doppelniere von einem segmentalen multizystischen Nephrom abgegrenzt werden.