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DOI: 10.1055/a-1772-9448
Ultraschall der oberen Atemwege kann schwierige Laryngoskopie vorhersagen
Ein nicht erfolgreiches Management der Luftwege führt zu schwerwiegender Morbidität und Mortalität. Die unvorhergesehene schwierige Intubation kann ein lebensbedrohliches Ereignis im Rahmen der Anästhesie sein. Es werden daher zahlreiche Bedside-Screening-Tests in der klinischen Praxis verwendet, um Patienten mit Risiko für einen schwierigen Atemweg zu identifizieren. Trotz ihrer Genauigkeit und des in der Literatur und in der täglichen Praxis gut belegten Benefits kann eine kleine Zahl von Fällen, die als einfacher Atemweg klassifiziert wurden, doch unerwartete Schwierigkeiten bei der endotrachealen Intubation bieten.
Die Autoren konnten zeigen, dass sich aus dem Ultraschall der oberen Atemwege abgeleitete Indizes zwischen Patienten mit einfacher und schwieriger direkter Laryngoskopie signifikant unterscheiden. Dabei ist der DSE der am besten untersuchte Indextest in der Literatur zur Prädiktion der schwierigen direkten Laryngoskopie. Die klinische Einschätzung könnte von Nutzen sein, um die Wahrscheinlichkeit einer tatsächlich schwierigen Laryngoskopie bei einer selektierten Patientengruppe bei unsicherem schwierigem Atemweg auszuschließen. Derzeit ist aber eine definitive Schlussfolgerung auf Basis der Studienlage nicht möglich. Daher sind nach Aussage der Autoren weitere Studien mit besserer Standardisierung der Ultraschallbeurteilung notwendig, um eine homogenere Studienlage zu erzeugen, bevor der Routineeinsatz des Ultraschalls für die präoperative Atemwegsbeurteilung generell empfohlen werden kann. Ferner muss die Prädiktion des schwierigen Atemwegs auf Basis von Ultraschall und Routine-Assessment weiter untersucht werden.
Publication History
Article published online:
30 May 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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