MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(02): 65-66
DOI: 10.1055/a-1792-0156
Forschung kompakt

ULNTs bei Radikulopathien

Klinisch wird die zervikale Radikulopathie durch eine Kombination aus subjektiven Informationen, klinischer Untersuchung und speziellen Provokationstests diagnostiziert. Diese Tests sollen die Symptome der Patient*innen hervorrufen oder reproduzieren, indem sie entweder den intraforaminalen Raum verkleinern oder eine Bewegung oder Spannung des Nervengewebes erzeugen. Neurodynamische Tests der oberen Extremität (ULNT) haben eine hohe Sensitivität, um eine zervikale Radikulopathie auszuschließen. Es fehlt jedoch an Wissen über die Biomechanik der Spinalnerven während der ULNTs für den N. radialis und N. ulnaris.

Um hier Erkenntnisse zu gewinnen, wurden in der Studie 6 männliche und 3 weibliche Leichen im Alter von 77,0 ± 12,2 Jahren und einem Body Mass Index von 22,1 ± 4,2 untersucht. Für die Skalierung wurde ein Metallmarker am Wirbelkörper von T1 befestigt und zwei Metallmarker in jeden Spinalnerv C5–8 implantiert.

Die Autor*innen konnten in ihrer Studie erhebliche inferolaterale Bewegung und Spannung der Spinalnerven C5–C8 messen. Sie schlussfolgern, dass ihre Ergebnisse eine mechanische Begründung dafür liefern, auch ULNTs mit Betonung des N. radialis und N. ulnaris bei der Untersuchung und Behandlung von Patient*innen mit zervikalen Radikulopathien einzusetzen.

Arne Vielitz



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. Mai 2022

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