Laryngorhinootologie 2023; 102(10): 770-772
DOI: 10.1055/a-1949-2853
Der interessante Fall

Detektion einer in der Standard-Mehrzeilen-CT nicht abgrenzbaren Felsenbeinquerfraktur mittels Flachdetektor-CT: ein Fallbericht

Easy detection of MS-CT-invisible temporal bone fracture via FD-CT: a case report
1   Department of Neuroradiology, University Hospital Erlangen, Erlangen, Germany
,
Lava Taha
2   Department of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, University Hospital Erlangen, Erlangen, Germany
,
Marco Wiesmüller
3   Institute of Radiology, University Hospital Erlangen, Erlangen, Germany
,
Stefan Lang
1   Department of Neuroradiology, University Hospital Erlangen, Erlangen, Germany
› Institutsangaben

Einleitung

Felsenbeinfrakturen, die ungefähr 20 % aller Schädelfrakturen ausmachen, sind für gewöhnlich die Folge eines stumpfen Schädelhirntraumas mit starker Gewalteinwirkung, wie zum Beispiel ein Verkehrsunfall. Die meisten dieser Frakturen sind einseitig. Die typischen, klinischen Symptome beinhalten die Blutung aus dem äußeren Gehörgang oder die retroaurikuläre Ekchymose. In Abhängigkeit davon, ob Frakturausläufer auch die Gehörknöchelchenkette, die Bogengänge oder den Canalis facialis betreffen, klagt der Patient außerdem über einen Hörverlust, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder eine Fazialisparese.

Das bildgebende Verfahren der Wahl bei Patienten mit einem Schädelhirntrauma und dem Verdacht auf eine Felsenbeinfraktur ist die Mehrzeilen-CT – nicht nur zur exakten Darstellung der Fraktur, sondern auch zur Detektion potenzieller intrakranieller Traumafolgen. Dabei stellt die Detektion der oft subtilen Frakturlinien eine Herausforderung für die Mehrzeilen-CT mit ihrer limitierten maximalen Auflösung von 0,4 mm und Anfälligkeit für Metallartefakte, z. B. in Patienten mit einem Cochlea-Implantat (CI), dar. In dem Zusammenhang spielt die Flachdetektor-CT mit ihrer überlegenen Ortsauflösung von bis zu 0,06 mm, ihrer geringeren Anfälligkeit für Metallartefakte und einer vertretbaren Strahlenexposition eine zunehmend wichtigere Rolle in der Felsenbeinbildgebung und könnte auch bei der Frakturdetektion und der Bestimmung der Frakturausdehnung bei Patienten mit Verdacht auf Felsenbeinfraktur hilfreich sein.

Hier wollen wir deshalb einen Fallbericht eines Patienten mit Schädelhirntrauma vorstellen, bei dem die Flachdetektor-CT die Detektion einer Felsenbeinfraktur ermöglichte, die zuvor in der Mehrzeilen-CT nicht abzugrenzen war.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 29. April 2022

Angenommen nach Revision: 22. Juni 2022

Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023

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