Kinder- und Jugendmedizin 2023; 23(01): 9-18
DOI: 10.1055/a-1989-2863
Schwerpunkt

Wachstumsstörungen – zu klein, zu groß oder doch normal?

Growth disorders – too short, too tall or completely normal after all?
Eric Göpel
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
,
Robert Stein
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
,
Julia Gesing
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
,
Anette Stoltze
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
,
Roland Pfäffle
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
,
Wieland Kiess
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
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ZUSAMMENFASSUNG

Kinder mit vermeintlichen Wachstumsstörungen werden häufig in Kinderarztpraxen vorgestellt. Zur Diagnosefindung sind Anamnese, körperliche Untersuchung und Beurteilung des Wachstumsverlaufs unabdingbar. Neben physiologischen Wachstumsformen, die die biologische Varianz in der Bevölkerung widerspiegeln, kommen einige Pathologien infrage. Pathologische Wachstumsstörungen sind vor allem über eine veränderte Wachstumsgeschwindigkeit mit Abweichen von den ursprünglichen Perzentilen definiert. Hier seien unter anderem ein sekundärer Kleinwuchs bei chronischer Erkrankung, syndromaler Kleinwuchs, Kleinwuchs nach intrauteriner Wachstumsverzögerung und Wachstumshormonmangel genannt. Die Diagnosestellung ist häufig nicht einfach und erfordert einige Verlaufskontrollen und/oder endokrinologische Stimulationstests. Die Wachstumshormontherapie wird nicht nur bei Wachstumshormonmangel, sondern auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt, verlangt jedoch eine gewissenhafte Indikationsstellung.

ABSTRACT

Children with presumed growth disorders are frequently presented to pediatricians’ offices. To establish the diagnosis, history, physical examination, and assessment of the growth patterns are essential. In addition to physiologic growth patterns, which reflect the biologic variance in the population, some pathologies may be considered. Pathologic growth disorders are defined primarily by altered growth velocity with deviation from the original percentiles. Among others, secondary short stature in chronic disease, syndromal short stature, small-for-gestational-age short stature, and growth hormone deficiency may be considered. The diagnosis is often challenging and requires some follow-up presentations and/or endocrinologic stimulation testing. Growth hormone therapy is used for growth hormone deficiency as well as other conditions but requires careful evaluation of the indication.



Publication History

Article published online:
24 February 2023

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