Die gesamte Versorgung chronisch-entzündlich-rheumatischer Systemerkrankungen sollte
multidisziplinär ausgelegt sein, durch Einbindung von Haus- und Fachärzten1 sowie dem Patienten selbst und dessen Umfeld. Um diese verbesserte Versorgung anbieten
zu können bedarf es deutlich mehr, als die Regelversorgung zu bieten hat. Baden-Württemberg
hat die vielen Missstände des Systems erkannt und daher die Haus- und Facharztverträge
ins Leben gerufen. Dazu hat der BVOU gemeinsam mit den Rheumaexperten BW eG sowie
dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) lange mit den Krankenkassen verhandelt,
um den Vertrag zur Versorgung in den Fachgebieten Orthopädie und Rheumatologie zu
entwickeln. Mittlerweile kann auf über 9 Jahre Versorgung im Fachgebiet Orthopädie
und Unfallchirurgie und auf über 5 Jahre im Fachgebiet internistische Rheumatologie
mit positiven Versorgungsergebnissen sowie zufriedenen Patienten und Ärzten zurückgeblickt
werden. Neben keinerlei Fallzahl- und Mengenbegrenzungen werden umfassende Patientenberatungen
sowie der Zugang zu modernster qualitätsgesicherter Diagnostik und Therapie entsprechend
vergütet; all dies macht die verbesserte ganzheitliche Versorgung überhaupt erst möglich.
Der Gesetzgeber sieht bisweilen noch keine Verpflichtung für solche besonderen Versorgungsformen
wie die der Facharztverträge. Gemeinsam wird sich aber auf berufspolitischer Ebene
weiter dafür eingesetzt.
Schlüsselwörter
Haus- und Facharztprogramm - sprechende Medizin - keine Fallzahl- und Mengenbegrenzungen
- multidisziplinäre Zusammenarbeit - qualitätsgesicherte Diagnostik und Therapie