Zusammenfassung
Hintergrund Die vorliegende Studie untersucht die Ergebnisse der
Nasenspitzenrekonstruktion mit dem frontonasalen Lappen im Vergleich zu anderen
lokoregionären Lappen.
Material und Methoden Eingeschlossen wurden alle
Nasenspitzenrekonstruktionen mit lokoregionären Lappen, die
während eines Zeitraums von 10 Jahren durchgeführt wurden. Die
Defektgröße, Lappenart, Risikofaktoren, Komorbiditäten
sowie Komplikationen, Revisionen und Sekundäroperationen wurden
retrospektiv untersucht. Klinische Nachuntersuchungen erfolgten nach 12 Monaten.
Digitale Fotografien wurden präoperativ und zum Zeitpunkt der letzten
Nachuntersuchung in Standardprojektionen erstellt und die ästhetischen
Ergebnisse von drei unabhängigen Untersuchern beurteilt, wobei die
Nasenkontur, Symmetrie, Narbenbildung und Übereinstimmung der Hautfarbe
zwischen Lappenplastik und Nasenhaut auf einer 4-Punkte-Skala bewertet wurden.
Abschließend wurde die Patientenzufriedenheit erfragt.
Ergebnisse Bei 68 Frauen und 44 Männern mit einem mittleren Alter
von 71,4±10,2 Jahren wurden 112 Rekonstruktionen der Nasenspitze
durchgeführt. Unter Berücksichtigung der
Defektgröβe, individueller Faktoren und dem Patientenwunsch,
erfolgte die Rekonstruktion mit 58 frontonasalen Lappen, 23 Rintala-Lappen, 20
paramediane Stirnlappen und 11 Bilobed-Lappen. Das Durchschnittsalter und die
Komorbiditäten der Patienten waren zwischen den Lappenarten
vergleichbar, mit Ausnahme einer höheren Inzidenz der arteriellen
Hypertonie und einer niedrigeren Inzidenz des Diabetes mellitus bei Patienten,
die mit frontonasalen Lappen behandelt wurden. Die Defektgröße
war bei den Rekonstruktionen mit frontonasalen Lappen und Rintala-Lappen gleich,
bei den Bilobed-Lappen geringer und den Stirnlappen ausgedehnter. Die
Komplikationsrate wies zwischen den verschiedenen Lappentechniken keine
Unterschiede auf. Unter Berücksichtigung der geplanten Zweiteingriffe
(Lappenstieldurchtrennungen) bei den paramedianen Stirnlappen war die
Häufigkeit ungeplanter Korrekturen bei allen Lappentechniken
vergleichbar. Die ästhetischen Ergebnisse und die Patientenzufriedenheit
wurden mit allen Techniken in über 90% als sehr gut oder gut
bewertet.
Schlussfolgerungen Im Vergleich zum paramedianen Stirnlappen vermeidet der
frontonasale Lappen einen geplanten Zweiteingriff und größeren
Hebedefekt. Er erlaubt die Deckung zumindest gleich großer Defekte wie
der Rintala-Lappen und größerer Defekte als der
Bilobed-Lappen.
Abstract
Background This study investigates the results of nasal tip reconstruction
with the frontonasal flap compared with other locoregional flaps.
Material and methods All nasal tip reconstructions with locoregional flaps
performed during a 10-year period were included. Defect size, flap type, risk
factors, comorbidities, complications, revisions, and secondary operations were
retrospectively assessed. Clinical follow-up examinations were performed after
12 months. Digital photographs were taken in standard projections preoperatively
and at the time of the last follow-up examination, and the aesthetic results
were assessed by three independent examiners, with nasal contour, symmetry,
scarring, and match of skin colour between flap and nasal skin rated on a
4-point scale. Finally, patient satisfaction was obtained.
Results A total of 112 nasal tip reconstructions were performed in 68
women and 44 men with a mean age of 71,4±10,2 years. Taking into account
defect size, individual factors and patient preference, reconstruction was
performed with 58 frontonasal flaps, 23 Rintala flaps, 20 paramedian forehead
flaps and 11 bilobed flaps. Mean age and comorbidities of patients were
comparable between flap types, except for a higher incidence of arterial
hypertension and a lower incidence of diabetes mellitus in patients treated with
frontonasal flaps. Defect size was the same in reconstructions with frontonasal
flaps and Rintala flaps, smaller in bilobed flaps, and more extensive in
paramedian forehead flaps. There were no differences in complication rates
between the different flap techniques. Taking into account the planned second
interventions (flap pedicle separations) in the paramedian forehead flaps, the
frequency of unplanned corrections was comparable for all flap techniques.
Aesthetic results and patient satisfaction were rated as very good or good in
more than 90% with all techniques.
Conclusions Compared with the paramedian forehead flap, the frontonasal
flap avoids a planned secondary procedure and an extensive donor defect. It
allows for the coverage of defects at least the size of the Rintala flap and
larger defects than the bilobed flap.
Schlüsselwörter Nasenrekonstruktion - frontonasaler Lappen - paramedianer Stirnlappen - Rintala-Lappen
- Bilobed-Lappen
Key words nasal reconstruction - frontonasal flap - paramedian forehead flap - Rintala flap
- bilobed flap