Zusammenfassung
Hintergrund
Die Früherkennung des Zervixkarzinoms, eingeführt 1971 in die vertragsärztliche Versorgung
der Bundesrepublik Deutschland und durch Maßnahmen zur Qualitätssicherung immer wieder
aktualisiert, wurde 2008 durch die Qualitätssicherungsvereinbarung Zervix-Zytologie
nach § 135 Absatz 2 Sozialgesetzbuch V grundlegend überarbeitet und weiterentwickelt.
Die
obligatorischen Jahresstatistiken sind von den zytologischen Einrichtungen seit 2015
verbindlich nach der Münchner Nomenklatur III anzufertigen. Ziel der Arbeit ist die
Darstellung von
Ergebnissen aus der Jahresstatistik 2019, dem letzten Jahr vor Einführung des Programms
zur Früherkennung des Zervixkarzinoms nach der Richtlinie des G-BA für organisierte
Krebsfrüherkennungsprogramme [1].
Material und Methoden
Die Jahresstatistiken der Laboratorien werden mit Einbeziehung der bis 30. Juni des
Folgejahres erfolgten Histologien den Landes-KVen gemeldet. Die Laboratorien erhalten
von ihren KVen
hierzu Benchmarkberichte, diese Statistiken werden anonymisiert an die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) weitergeleitet.
Ergebnisse
2019 wurden in Deutschland 17609082 Abstriche von 15608413 Frauen untersucht. 97,49%
der Abstriche waren unverdächtig, 2,51% auffällig, darunter überwiegend geringfügige
plattenepitheliale Veränderungen der Gruppen II-p (0,81%) und IIID1 (0,735%).
Histologien liegen vor bei „intraepithelialen Veränderungen mit größerer Regressionsneigung“
Gruppe IIID1 (4,89% der zytologischen IIID1-Ausgangsbefunde), IIID2 (18,60%), bei
„unklaren
bzw. zweifelhaften Befunde“ der Gruppe III-p bis x (20,7%), bei „unmittelbaren Vorstadien
des Zervixkarzinoms“ der Gruppe IV (83,1%) und bei der Gruppe V (77,19%).
Bei den zytologischen Befunden der Gruppe IVa-p, welche die Zielläsion einer CIN 3
abbildet, korreliert die Zytologie mit dem histologischen Befund in 80,48% der Fälle.
2019 gefundene Läsionen: 23463 CIN 3, 668 Adenocarcinoma in situ, 3891 maligne Tumoren,
darunter 2342 Zervixkarzinome, davon 1743 Plattenepithelkarzinome sowie 599 Zervixadenokarzinome
(25,57%); 1549 Endometriumkarzinome und sonstige Malignome.
Schlussfolgerungen/Fazit
Die Daten zeigen die gute Praktikabilität der Früherkennung des Zervixkarzinoms im
Jahr 2019. Höhergradige Läsionen wurden zuverlässig abgeklärt.
Schlüsselwörter
Zervixkarzinom - Zervixpräkanzerose - Epidemiologie - Zervix - Qualitätssicherung
- Zytologie