ZUSAMMENFASSUNG
Der Begriff thrombotische Mikroangiopathie (TMA) fasst eine Gruppe von Krankheiten
zusammen, bei denen sich durch unterschiedliche Mechanismen Mikrothromben im Kapillarbett
und in den kleinen Gefäßen bilden. Diese lösen eine mechanische Hämolyse mit Anämie
und (Verbrauchs-)Thrombopenie aus. Die Mikrozirkulation wird beeinträchtigt und es
kommt zu einer Ischämie mit Funktionsstörung der betroffenen Organe, inklusive der
Niere. Das zentrale Nervensystem, Herz, Lunge und Gastrointestinaltrakt können ebenso
beteiligt sein. Die häufigste TMA im Kindesalter ist das Shiga-Toxin assoziierte hämolytisch-urämische
Syndrom (STEC-HUS). Das atypische hämolytisch-urämische Syndrom (aHUS) und die thrombotisch-thrombozytopenische
Purpura (TTP) sind in dieser Altersgruppe wesentlich seltener. Bei Erwachsenen treten
mit zunehmendem Alter überwiegend sekundäre TMA-Formen auf.