Zusammenfassung
Anamnese Eine 25-jährige Patientin wurde bei Fieber und Mikrohämaturie wegen des Verdachts
auf eine Harnwegsinfektion ambulant behandelt. Ihr Zustand verschlechterte sich jedoch
über 3 Tage zunehmend, sodass sie aufgrund von ausgeprägter Schwäche und Verwirrtheit
mehrfach stürzte und mit hohem Fieber in ein Krankenhaus eingewiesen wurde.
Diagnostik Die initialen Laborbefunde zeigten eine hämolytische Anämie, Panzytopenie und ein
akutes Nierenversagen, was als ein hämolytisch-urämisches Syndrom diagnostiziert wurde.
Erst eine nochmalige detaillierte Anamnese offenbarte eine Reiserückkehr aus Afrika.
Ein Malaria-Test zeigte dann eine Infektion mit Plasmodium falciparum mit einer Parasitämie
von 80 %.
Therapie und Verlauf Intravenöses Artesunat und oral verabreichtes Artemether-Lumefantrin reduzierten
die Parasitämie schnell. Dennoch entwickelte die Patientin infolge der Malaria einen
septischen Schock, der eine Nierenersatz- sowie eine kinetische Beatmungstherapie
und die Gabe von Bluttransfusionen bei anhaltender Hämolyse – bis zur Normalisierung
der Laborwerte nach 48 Tagen – erforderte.
Folgerung Bei Fieber ist die Anamnese oft herausfordernd, aber wegweisend, um den wichtigen
frühzeitigen Behandlungsbeginn der Malaria nicht zu verzögern und tödliche Ausgänge
bei komplizierten Fällen zu verhindern.
Abstract
Medical history A 25-year-old female outpatient presenting with fever and micro-hematuria was treated
for urinary tract infection. Her condition worsened over 3 days at home. After experiencing
multiple falls caused by leg weakness and mental confusion, she was admitted to a
hospital with high fever.
Diagnostics Initial laboratory findings showed hemolytic anemia, pancytopenia, and acute kidney
injury, suggesting hemolytic uremic syndrome. However, a detailed fever evaluation
revealed her recent return from Afrika. This prompted a malaria test, which confirmed
Plasmodium falciparum infection with 80 % parasitemia.
Therapy and progress Despite the quick reduction of parasitemia following treatment with intravenous administered
artesunate and oral Artemether-Lumefantrine, her condition worsened, leading to a
septic shock. This required renal replacement and kinetic ventilation therapy, as
well as blood transfusions due to persistent hemolysis until the laboratory values
normalized after 48 days post-admission.
Conclusion The evaluation of fever is often challenging, but most often a detailed patient history
is key to early diagnosis and treatment preventing deathly outcomes in severe cases.
Schlüsselwörter
Komplizierte Malaria -
Plasmodium falciparum
- Hyperparasitämie - Schwere Anämie - Akutes Nierenversagen
Keywords
severe malaria -
Plasmodium falciparum
- hyperparasitemia - severe anemia - acute kidney injury