ZUSAMMENFASSUNG
Entzündungsprozesse über die Ernährung zu regulieren, birgt das attraktive Potenzial,
medikamentöse Behandlungen zu unterstützen oder deren Reduktion zu ermöglichen, Entzündungsschübe
zu unterbinden und die Familien der Betroffenen in die Behandlung zu integrieren.
Dabei besteht derzeit vor allem die Chance, mittels der Ernährung die Darmflora der
Patient*innen zu beeinflussen, im Fokus. Die Darmflora hat einen besonderen Einfluss
auf die menschliche Gesundheit, da sie durch die ständige Interaktion mit dem Immunsystem
im Darm Immunantworten mit formt. Eine nicht ausbalancierte Darmflora beeinträchtigt
auch die Balance des Immunsystems und ist damit potenziell an dysregulierten Immunantworten,
so wie sie bei der JIA vorkommen, beteiligt. Dass die Ernährung ein potenzieller Ansatz
zur Modulation der Darmflora mit positivem Effekt auf die Symptomatik der JIA ist,
erläutern wir anhand einiger Studien für JIA und Beispielen aus der rheumatoiden Arthritis.
Die gefundenen Mechanismen hinter dem entzündungshemmenden Effekt unterschiedlicher
Ernährungskonzepte sind vielfältig, involvieren verschiedene Immunzellen und Stoffwechselprodukte,
aber sind vor allem von der Individualität der Patient*innen und deren Darmflora geprägt.
Damit ergibt sich bezüglich der Ernährungsempfehlungen wenig Konkretes, aber dafür
durch zukünftig gezieltes Einbeziehen der Darmflora in JIA-Studien die Chance auf
personalisierte Therapieunterstützung.
Schlüsselwörter
Ernährung - Immunregulation - Darmflora - personalisierte Therapie