Zusammenfassung
Ziel
Auswertung der bildgebend gesteuerten Schmerztherapien im Bereich der Wirbelsäule
anhand der erfassten Daten aus dem DeGIR-QS-Register für das Jahr 2021 zur Analyse
der radiologischen Versorgungssituation in Deutschland.
Material und Methoden
Insgesamt wurden 28915 Interventionen der im DeGIR-Register dokumentierten klinischen
und prozeduralen Daten zu schmerztherapeutischen Eingriffen für das Jahr 2021 nach
Selektion der Therapien im Bereich der Wirbelsäule nach Art, Lokalisation und Methodik
der angewandten Therapien sowie aufgetretenen Komplikationen analysiert.
Ergebnisse
In die Auswertung flossen 27139 als schmerztherapeutische Infiltrationen im Bereich
der gesamten Wirbelsäule codierte Eingriffe ein. Das Durchschnittsalter war 62 Jahre.
Wiederholungseingriffe wurden in 4923 Fällen (29,1%) durchgeführt. 95,6% der Fälle
wurden CT-gesteuert durchgeführt. In 15623 (57,6%) der Eingriffe erfolgte zur Dokumentation
eine lokale Kontrastmittelapplikation. 7848 (28,9%) der Eingriffe wurden im Bereich
von Gelenkstrukturen durchgeführt, 19291 (71,1%) an Spinalnerven (transforaminal oder
translaminär); hierbei erfolgte die große Mehrzahl der Eingriffe mit 22184 (81,7%)
im lumbalen und sakralen Abschnitt der Wirbelsäule.
Komplikationen wurden bei 53 Fällen (0,2%) genannt, die überwiegende Mehrzahl hiervon
waren leichtgradige Komplikationen der Kategorien A oder B (49 Fälle), in einem Fall
wurde ein Tod berichtet (0,004%). Neuro-zerebrale Komplikationen wurden nicht dokumentiert.
Schlussfolgerung
Die Auswertung der Registerdaten zeigt ein typisches Verteilungsmuster der radiologisch
interventionellen Schmerztherapien an der Wirbelsäule im Hinblick auf epidemiologische
Daten, Lokalisation und Art der Therapien. Diese werden in der großen Mehrzahl sehr
komplikationsarm unter CT-Steuerung vorgenommen. Ein Ziel zukünftiger Erhebungen sollte
auch exaktere Angaben zur Anamnese, Indikation, Durchführung und insbesondere der
klinischen Erfolgsqualität beinhalten.
Kernaussage
Radiologisch interventionelle Schmerztherapien an der Wirbelsäule werden in Deutschland
sicher und in der überwiegenden Anzahl der Fälle unter bildgebender Steuerung im CT
durchgeführt.
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