Rofo 2008; 180(9): 787
DOI: 10.1055/s-0028-1085542
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Lungenembolie - Diagnosehäufigkeit steigt mit zunehmendem CT-Gebrauch

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Publication Date:
22 August 2008 (online)

 

Die Computertomografie (CT) hat in der Diagnostik der akuten Lungenembolie seit dem Jahr 2001 die Ventilations-Perfusions-Szintigrafie als Standardmethode abgelöst. A. J. Burge et al. wollten nun wissen, wie sich der zunehmende Einsatz des CT auf Diagnose- und Mortalitätsrate von Lungenembolien auswirkt. Clin Radiol 2008; 63: 381–386

Die Autoren analysierten hierzu Einträge von Datenbanken des US-Staates New York, von denen sie Informationen zur Häufigkeit der Diagnose Lungenembolie, der Mortalitätsrate sowie zu den entsprechenden Risikofaktoren für dieses Krankheitsbild erhielten. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von Anfang 1994 bis Ende 2004. Da die Daten für 1996 unvollständig waren, schlossen die Autoren dieses Jahr von der Analyse aus. In bi- und multivariablen Analysen überprüften sie den Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Parametern. Da keine Daten zur Häufigkeit von CT-Aufnahmen wegen vermuteter Lungenembolie zur Verfügung standen, analysierten sie dies im Kontext der Literatur.

Insgesamt standen für den Studienzeitraum Daten von 24 871 131 Patienten zur Verfügung. Bei 34 674 Patienten war die Diagnose einer Lungenembolie gestellt worden, 1537 von ihnen waren verstorben. Die Diagnose Lungenembolie verdoppelte sich in dieser Zeit annähernd, und zwar von 2590 Fällen im Jahr 1994 auf 4920 Fälle im Jahr 2004. Demgegenüber stand eine relativ konstante Mortalitätsrate von 157 bzw. 159 Personen, die nicht mit der Häufigkeit der Diagnose variierte. Im Hinblick auf die Risikofaktoren zeigte sich in der bivariablen Analyse ein signifikanter Zusammenhang mit operativen Eingriffen, aber auch mit Adipositas und dem Alter der Patienten. In der multivariablen Analyse fand sich keine signifikante Korrelation zwischen der Häufigkeit der Diagnose Lungenembolie oder der Mortalitätsrate und den Risikofaktoren.

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