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DOI: 10.1055/s-0028-1087070
Funktionale Gesundheit älterer Arbeitnehmer anhand ICF-basierter Deskriptoren
Fragestellung: In der Rheumaklinik Bad Wurzach werden ICF-basierte Deskriptoren individuell zugeteilt und unscharf gradiert [1], um funktionale Einschränkungen und Teilhabestörungen zu dokumentieren. Anhand dieser Daten wurde untersucht, ob ältere Arbeitnehmer in diesen Bereichen spezielle Probleme aufweisen.
Methodik: In den Jahren 2006 und 2007 wurden in der Rheumaklinik Bad Wurzach 2.874 Rehabilitanden der Rentenversicherung mit Erkrankungen des Bewegungsapparates insgesamt 12.342 ICF-basierte Deskriptoren computergestützt zugeteilt und unscharf gradiert [1]. Die Patienten wurden den Altersklassen „40–50“, „50–60“ und „60–70“ Jahre zugeordnet und in jeder Altersklasse für jeden Deskriptor die Anzahl Nennungen bestimmt.
Ergebnisse: SME=„Schmerz“, AVB=„Arbeitsverhältnis behalten“, MUV=„Muskelverspannung“, BUK=„Bücken“ und LIA=„Lumboischalgie“ wurden in allen Altersklassen am häufigsten genannt, wobei die Rangfolge variierte. Als gängige Probleme, d.h. mindestens bei 10% Rehabilitanden der Altersklasse genannte, erwiesen sich in der Altersklasse „40–50“ 13 Deskriptoren, in den Altersklasse „50–60“ 16 Deskriptoren und in der Altersklasse „60–70“ 14 Deskriptoren. Der Deskriptor AVB=“Arbeitsverhältnis behalten“ wurden in der Altersklasse „60–70“ seltener, die Deskriptoren GEH=„Gehen“, GON=„Gonarthrose“ und COX=„Coxarthrose“ häufiger genannt.
Diskussion: Insgesamt ergaben sich keine großen Unterschiede zwischen den Altersklassen. Da aber manche Krankheitsbilder wie z.B. Coxarthrose mit Endoprothetik bevorzugt in den oberen Altersklassen zu finden sind, müssen die Ergebnisse noch auf Wechselwirkungen zwischen Alter und Diagnosen geprüft werden.
Literatur: [1] Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR): ICF-Praxisleitfaden 2 (S. 37f.) Online: http://www.bar-frankfurt.de/Verzeichnisse_und_Arbeitsmaterialien.bar?ActiveID=1084