Fragestellung: In der Rheumaklinik Bad Wurzach werden ICF-basierte Deskriptoren individuell zugeteilt
und unscharf gradiert [1], um funktionale Einschränkungen und Teilhabestörungen zu
dokumentieren. Anhand dieser Daten wurde untersucht, ob ältere Arbeitnehmer in diesen
Bereichen spezielle Probleme aufweisen.
Methodik: In den Jahren 2006 und 2007 wurden in der Rheumaklinik Bad Wurzach 2.874 Rehabilitanden
der Rentenversicherung mit Erkrankungen des Bewegungsapparates insgesamt 12.342 ICF-basierte
Deskriptoren computergestützt zugeteilt und unscharf gradiert [1]. Die Patienten wurden
den Altersklassen „40–50“, „50–60“ und „60–70“ Jahre zugeordnet und in jeder Altersklasse
für jeden Deskriptor die Anzahl Nennungen bestimmt.
Ergebnisse: SME=„Schmerz“, AVB=„Arbeitsverhältnis behalten“, MUV=„Muskelverspannung“, BUK=„Bücken“
und LIA=„Lumboischalgie“ wurden in allen Altersklassen am häufigsten genannt, wobei
die Rangfolge variierte. Als gängige Probleme, d.h. mindestens bei 10% Rehabilitanden
der Altersklasse genannte, erwiesen sich in der Altersklasse „40–50“ 13 Deskriptoren,
in den Altersklasse „50–60“ 16 Deskriptoren und in der Altersklasse „60–70“ 14 Deskriptoren.
Der Deskriptor AVB=“Arbeitsverhältnis behalten“ wurden in der Altersklasse „60–70“
seltener, die Deskriptoren GEH=„Gehen“, GON=„Gonarthrose“ und COX=„Coxarthrose“ häufiger
genannt.
Diskussion: Insgesamt ergaben sich keine großen Unterschiede zwischen den Altersklassen. Da aber
manche Krankheitsbilder wie z.B. Coxarthrose mit Endoprothetik bevorzugt in den oberen
Altersklassen zu finden sind, müssen die Ergebnisse noch auf Wechselwirkungen zwischen
Alter und Diagnosen geprüft werden.
Literatur: [1] Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR): ICF-Praxisleitfaden 2 (S.
37f.) Online: http://www.bar-frankfurt.de/Verzeichnisse_und_Arbeitsmaterialien.bar?ActiveID=1084