Erkrankungen des Kreislaufsystems waren im Jahre 2006 mit 43,7% die mit Abstand häufigste
Todesursache in Deutschland. die Todesursache. In der Gruppe der an Kreislauferkrankungen
Verstorbenen waren 91% älter als 65 Jahre (Statistisches Bundesamt 2007). Eine Besonderheit
der fortgeschrittenen Herzinsuffizienz ist der schwer vorhersehbare Krankheitsverlauf,
der mittels evidenzbasierter Therapie jedoch erheblich beeinflusst werden kann und
doch mit einer hohen Inzidenz an plötzlichem Herztod einhergeht. Bei manifester Herzinsuffizienz
gilt es bei Herzerkrankten deshalb komplexe Aspekte wie Beeinflussung des Erkrankungsprozesses,
Symptommanagement (physisch und nicht-physisch), unsichere Prognose und das hohe Risiko
eines plötzlichen Herztodes zu beachten. Patienten mit Todesursache Herzerkrankung
versterben meist im Krankenhaus. Häufig persistieren belastende Symptome mehr als
6 Monate. In einer englischen Studie hatte mindestens jeder siebte, der an einer Herzerkrankung
verstorben war, an ebenso schweren Symptomen gelitten wie onkologische Patienten,
die durch spezialisierte Palliativmediziner oder in Hospizen betreut waren (Addington-Hall,
McCarthy 1995, McCarthy et al. 1996). Prognose: Die Framingham Studie hat gezeigt, dass die 5-Jahres-Mortalität einer neu diagnostizierten
Herzinsuffizienz bei 50% liegt (McKee et al. 1971). Allerdings ist eine zuverlässige
Vorhersage der 6–12 Monats-Überlebenszeit für den einzelnen herzinsuffizienten Patienten
beinahe unmöglich. Symptome: Als typische Symptomtrias einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz gilt die Kombination
aus Dyspnoe, Fatigue und Ödemen. Bei weit fortgeschrittener Herzinsuffizienz treten
meist Orthopnoe und paroxysmale nächtliche Dyspnoeanfälle auf. Symptomkonstellationen: Dyspnoe (61%), Schmerz (43–78%), Depression (59%), Insomnie (45%), Anorexie (43%),
Angst (30%), Obstipation (37%), Nausea/Erbrechen (32%), Fatigue, Mobilitätsprobleme
Inkontinenz und Ödeme.
Grundsätze zur Symptomkontrolle:
Symptomkontrolle sollte in Kombination mit einer aktiven kardialen Medikation (z.B.
ACE-Hemmer) so lange fortgeführt werden wie kardiale Medikation noch angemessen erscheint.
In der Behandlung von Symptomen einer fortgeschrittenen Herzschwäche sollten verschiedene
Dimensionen beachtet werden: physische, psychische, spirituelle, soziale.
Eine zentrale Frage ist die nach Ängsten und Sorgen des Patienten. Hier sollte auch
die subjektive Bedeutung von Symptomen für den Patient herausgearbeitet werden.
Die optimale Symptomkontrolle ist häufig abhängig von der Compliance des Patienten
(z.B. Diuretikaeinnahme).
Zu den typischen potentiell reversiblen Problemen im Falle einer Verschlechterung
der Symptome zählen: Non-Compliance, Pneumonie, Anämie, Thyreotoxikose, frischer Myokardinfarkt,
Arhythmie.