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DOI: 10.1055/s-0028-1088860
Malignes Melanom der Klitoris – Kasuistik und Literaturübersicht
Maligne Melanome der Vulva sind selten und machen etwa 8–10% aller Vulva-Tumoren aus. Sie treten bevorzugt bei postmenopausalen Patientinnen der weissen Bevölkerung auf und sind in abnehmender Häufigkeit an den kleinen Labien, den großen Labien sowie der Klitoris lokalisiert.
Obwohl der kausale Zusammenhang zwischen ultravioletter Strahlung und der Genese von Melanomen sehr gut bekannt ist, scheint die Sonnenexposition bei malignen Melanomen der Vulva keine Rolle zu spielen. Chronisch entzündliche Reize, virale Infektionen und chemischen Noxen sind die Faktoren, die hauptsächlich für die Entstehung von Melanomen der Vulva verantwortlich gemacht werden.
Die Therapieoptionen sind vielfältig und reichen von lokaler Tumorexzision und Sentinel-Node-Biopsie über eine radikale Resektion, mit En-bloc-Vulvektomie und inguinofemoraler Lymphadenektomie, bis hin zur Therapie mit Interferon-alpha. Einheitliche Empfehlungen finden sich in der aktuellen Literatur jedoch nicht.
Die Prognose ist durch die hohe Metastasierungsrate und die oft erst sehr spät gestellte Diagnose schlecht. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt in der Literatur zwischen 22 und 54%.
Wir präsentieren den Fall einer 83-jährigen Patientin, mit einem Melanom der Klitoris. Nach Durchführen einer Wide Excision und Erhalt der definitiven Histologie wird eine radikale anteriore Vulvektomie mit beidseitiger inguinofemoraler Lymphadenektomie vorgenommen.
In Anlehnung an diesen Fall diskutieren wir die unterschiedlichen Therapieoptionen maligner Melanome der Vulva unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur. Das jeweilige Therapiekonzept sollte in jedem Fall den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Patientin angepasst sein.
Klitoris - Malignes Melanom - operative Therapie