Fragestellung:
Ziel war, das Wasser der Gebärwanne auf pathogene Keime zu untersuchen und im Wasser
geborene Kinder hinsichtlich Infektionsrate mit konventionell geborenen Kindern zu
vergleichen.
Methode: Bei 300 Wassergeburten wurde prospektiv die Keimbestimmung des Wassers durchgeführt.
Es wurden jeweils zwei Wasserproben aus der Wanne entnommen, die erste nach Füllung
mit dem Leitungswasser (A-Probe), die zweite nach erfolgter Geburt in der Wanne (B-Probe).
Zusätzlich dokumentierten Pädiater Anzeichen von Infektionen bei Neugeborenen.
Ergebnisse: Bei den A-Proben fanden sich in 29% Legionellen, in 22% Pseudomonas aeruginosa, in 18% Enterokokken, in 32% coliforme Keime und in 8% Escherichia coli. Nach dem Einbau des Filtersystems wurden Legionellen nicht mehr nachgewiesen. Pseudomonas aeruginosa war nur noch in 3% der Proben vertreten. Bei den B-Proben fanden wir in 81% eine
erhöhte Belastung durch coliforme Keime. Eine starke Belastung von Escherichia coli wurde in 58% der Proben nachgewiesen.
Bei 1,04% der im Wasser und bei 1.75% der zu „Lande“ geborenen Kinder wurde wegen
klinischen und biochemischen Verdachts auf eine Infektion ein Antibiotikum verabreicht.
Schlussfolgerung:
Es ist offensichtlich, dass während der Pressphase Stuhl in die Gebärwanne ausgeschieden
wird und das Wasser vor allem durch Escherichia coli und coliforme Keime und geringfügig auch mit Staphylococcus aureus belastet wird. Durch den Einbau eines Filtersystems im Zuleitungsschlauch der Gebärwanne
konnte die Kontamination des Leitungswassers mit Legionellen und Pseudomonaden deutlich
reduziert werden. Kindliche Infektionen waren nach den Wassergeburten nicht häufiger
zu beobachten als nach Landgeburten.
Infektionsrate bei Neugeborenen - Keimbesiedelung des Wassers - Wassergeburt