Hintergrund:
Im Ovarialkarzinom scheinen Mechanismen der „tumor immune escape“ eine bedeutende
Rolle zu spielen [1]. Die vorliegende Arbeit untersucht die Expression der Ektonukleotidase
CD39 auf humanen Ovarialkarzinomzellen und beleuchtet die immunsuppressive Wirkung
dieses Oberflächenproteins auf T-Effektorzellen.
Materialien und Methoden:
Die humanen Ovarialkarzinomzelllinien SK-OV–3 und OaW42 wurden mit einem für CD39
spezifischen Antikörper markiert und anschließend in einem Durchflusszytometer gegenüber
einer Isotypenkontrolle vermessen. Zur Überprüfung der funktionellen Relevanz des
Oberflächenmarkers inkubierte man die Zelllinien mit einem CD39 blockierenden Antikörper.
Diesem Ansatz wurden mit CFDA-SE gefärbte T-Effektorzellen an Tag 1 zugesetzt. An
Tag 8 bestimmte man die Fraktion der proliferierten T-Effektorzellen mittels FACS
und betrachtete diese im Verhältnis zu einer Isotypenkontrolle.
Ergebnisse:
Die humanen Ovarialkarzinomzelllinien SK-OV–3 und OaW42 weisen eine deutliche Expression
von CD39 auf. Zellkulturexperimente und im Anschluss durchgeführten FACS-Analysen
zeigen, dass die Blockierung von CD39 mit einem spezifischen Antikörper eine deutlichen
Zunahme der Fraktion der proliferierten T-Effektor-Zellen gegenüber einer mit einem
unspezifischen Antikörper inkubierten Kontrolle bewirkt.
Schlussfolgerung:
Die Expression von CD39 führt zu einer Suppression der Proliferation von T-Effektorzellen
und wäre somit ein möglicher Weg zur Unterdrückung der Immunantwort durch das Ovarialkarziom
selbst. Eine therapeutische Hemmung von CD39 könnte zu einer gesteigerten, gegen das
Ovarialkarzinom gerichteten Tumorabwehr führen.
CD39 - Ovarialkarzinom - tumor immune escape