Eine 41- jährige G3 P3 stellte sich in der Frühschwangerschaft mit einem 15×11×8 cm
großen, im rechten Unterbauch gelegenen Tumor vor. In der 13+ 6 SSW wurde eine Längslaparotomie
mit Adnexektomie rechts durchgeführt. Die Histologie ergab ein reifes Teratom mit
reifen zentralnervösen/ gliösen Anteilen sowie einem Carcinoma in situ und einem infiltrierenden
mäßig differenzierten Plattenepithel- Karzinom. Eine immunhistochemische Untersuchung
ergab einen Lymphgefäßeinbruch an einer Stelle.
Bei 38+1 SSW kam es zu einem unauffälligen Spontanpartus eines gesunden Mädchens aus
Beckenendlage. Neun Wochen nach der Entbindung wurde eine Komplettierungs- OP im Sinne
eines Ovarialkarzinoms durchgeführt. Die endgültige Histologie ergab ein Stadium pT1a,
pN0 (0/40 LK), pMx, G2. Aufgrund dieses frühen Stadiums wurde von einer weiteren adjuvanten
Therapie abgesehen. Postoperativ entwickelte die Patientin eine Lymphzyste, welche
mehrfach drainiert werden musste und befindet sich außerdem in psychiatrischer Behandlung.
Seit mehr als 2 Jahren ist kein Rezidiv aufgetreten.
Teratome des Ovars sind eine der häufigsten Ursachen für gutartige Tumoren der Frau.
Die häufigsten Komplikationen sind Torsionen und Rupturen. 1–3% der Dermoidzysten
können entarten, dabei stellen Plattenepithelkarzimone die häufigste Entität dar.
Tumore in der Schwangerschaft kommen in einer Häufigkeit von 0,1% vor, wovon 3–6%
maligne sind. Aufgrund niedriger Prävalenz und weniger beschriebener Fälle gibt es
keine etablierten operativen und postoperativen Standards für maligne entartete Teratome.
Der beschriebene Fall ist der erste seiner Art in der Schwangerschaft.
Onkologie - Plattenepithelkarzinom - Schwangerschaft - Teratom