Zusammenfassung
An Hand von über 100 Thorakotomien werden Wert und Gefahren der explorativen Eröffnung
des Thorax den Fällen gegenübergestellt, bei denen eine Lungenresektion möglich war.
50 Resektionen wegen Lungenkarzinom stehen 43 Probethorakotomien und 48 schon klinisch
inoperable Patienten gegenüber. Auf 99 Resektionen wegen Tuberkulose entfallen 30
Thorakotomien und 45 Kranke, bei denen eine radikale Operation nicht mehr möglich
war. Den 56 Resektionen wegen Bronchiektasen und Lungenabszessen stehen 7 Thorakotomien
und 6 bereits klinisch inoperable Kranke gegenüber. Fremdkörper in der Lunge konnten
17mal durch Thorakotomie entfernt werden; 3mal war eine Lungenresektion notwendig.
4mal wurde der Thorax zwecks Bronchusligatur, 7mal zur Entfernung intrathorakaler
Tumoren eröffnet. Die Mortalität der Thorakotomie betrug etwa 7%, bei den Lungentumoren
war sie etwas höher.
Die Eröffnung des Thorax verursachte eine merkliche Einschränkung der Atemreserven.
Bei Schädigung des Nervus phrenicus oder bei postoperativem Pleuraerguß ist sie besonders
ausgeprägt und von einer Hypoxämie des arteriellen Blutes begleitet.