Erfolgsrate von perkutanen Gallengangsdrainagen: Lanzeitbeobachtung über zehn Jahre

Hintergrund: Die perkutane transhepatische Gallengangsdrainage ist eine effektive Methode zur Behandlung einer Cholestase, wenn ein endoskopischer retrograder Zugang nicht möglich ist. Methode: Diese retrospektive Studie untersucht die Erfolgsrate der Neuanlage als auch den Langzeitverlauf in einem endoskopischen Zentrum von 1997–2007. Ergebnisse: In diesem Zeitraum wurden 385 Patienten zur PTCD-Anlage vorgestellt. 381 Patienten (99%) konnten mit einer PTCD versorgt werden. Die PTCD-Anlage gelang bei 373 (97%) während der ersten Sitzung, bei weiteren 6 Patienten im Rahmen eines zweiten Eingriffes. Nur 2 Patienten (0,5%) benötigten mehr als zwei Eingriffe. Bei 365 Patienten (95%) konnten die perkutane Gallengangsdrainage in den Dünndarm platziert werden. Dies wurde bei 307 (80%) nach dem ersten Eingriff, bei 39 (10%) nach dem zweiten, bei 12 (3%) nach dem dritten und bei 7 (2%) Patienten nach mehr als drei Eingriffen erzielt. Bei 20 Patienten (5%) musste die Galle langfristig extern abgeleitet werden. Insgesamt hatten 63% der Patienten eine maligne- und 37% eine benigne Gallengangsstenose. In 57% der Fälle wurde die Drainage palliativ, in 36% vorübergehend und in 7% vor geplanter Op angelegt Die mediane Verweildauer der PTCD-Drainage war bei benignen Erkrankungen 175d und bei malignen Erkrankungen nur 45d. Nach Erstanlage lebten die Patienten im Median mit maligner Erkrankung 58d (1–797). Bei 87 von 142 Patienten (61%) mit benignen Erkrankungen konnte die Drainage entfernt werden, bei 52 nach alleiniger Dilatationstherapie auf 16 Fr. Zusammenfassung: Die PTCD-Anlage hat mit 99% eine hohe Erfolgsrate; bei 97% gelingt die interne Drainage der Galle über den Dünndarm. Bei 60% der Patienten mit benignen Erkrankungen konnte die Gallengangsdrainage dauerhaft entfernt werden. In 2/3 der behandelten Fälle stellt die PTCD eine palliative Therapie bei maligner Erkrankung in den letzten Lebensmonaten dar.