Z Gastroenterol 2008; 46 - K43
DOI: 10.1055/s-0028-1096461

Die laparoskopische Therapie des Upside-Down-Magen

A Knauf 1, RA Lang 1, F Obeidat 1, FW Spelsberg 1, A Wagner 2, N Zügel 3, C Lautenschlager 1, KW Jauch 1, TP Hüttl 1
  • 1Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum Großhadern, LMU München
  • 2Medizinische Klinik und Poliklinik II, Klinikum Großhadern, LMU München
  • 3Department of SurgeryCentre Hospitalier Emile Mayrisch, Esch-sur-Alzette, Luxemburg

Einleitung: Unsere Patienten stellen sich meist mit seit langem persistierenden Symptomen wie Sodbrennen, epigastrischer Schmerz, Anämie oder Herzrhythmusstörungen und Dyspnoe beim Hausarzt oder in einer Klinik vor. Oft führt eine Röntgen-Thorax-Aufnahme zur Diagnose „Upside-Down-Magen oder paraösophageale Hernie“. Ziel unserer Studie ist es zu untersuchen, ob die operative laparoskopische Reposition mit Hiatusplastik und Fundoplikatio eine dauerhaft erfolgreiche therapeutische Option mit ausreichender Sicherheit und Verbesserung der Lebensqualität ist. Patienten und Methoden: 51 Patienten, 33weiblich, 18männlich, mit einem Durchschnittsalter von 66±12 wurden seit 1992 laparaskopisch durch Reposition, (meist) hinterer Hiatusplastik und Hemifundoplikatio operiert. Übelkeit, Erbrechen, Refluxsymptome, Schmerzen und Anämie waren hierbei die häufigsten Gründe der Zuweisung. Standardisierte Fragebögen wurden vor, drei Monate nach OP sowie zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (MW: 38 Monate; 94%) vom Patienten ausgefüllt. Manometrie, pH-Metrie und ÖGD wurde prä- und 1 Jahr postoperativ durchgeführt. Alle Daten wurden prospektiv erhoben. Ergebnisse: Bei einer durchschnittliche Operationsdauer von 166±40min betrug der Blutverlust 40±75ml. In 3 Fällen wurde eine Notfallindikation zur OP gestellt (GI-Blutung, Magen- bzw. Omentumnekrose). Nur eine Konversion wegen massivster Adhäsionen und Darmverletzung wurde notwendig. Laparoskopisch therapierbare Organverletzungen kamen insgesamt nur 4mal vor (Magen 2x, Ösophagus 1 x, Milz 1x). Postoperativ kam es bei 7 Patienten zu Pleuraergüsse. Der durchschnittliche Aufenthalt nach dem Eingriff betrug 6±3 Tage. Alle Patienten gaben 37 Monate nach der OP an, dass sie die laparoskopischen Therapie im Nachhinein wieder durchführen lassen würden, 90% sogar zu einem früheren Zeitpunkt. Eine signifikante Steigerung der Lebensqualität der Patienten von 89 auf 120 (GQLI nach Eypasch) und 4 auf 2 im Smiley Score (5–1) wurde erreicht. Schlussfolgerungen: Die Drei-Jahres-Bilanz zeigt eine signifikante Steigerung in der Lebensqualität der Patienten. Unsere Studie zeigt, dass die laparoskopische Therapie des Upside-Down-Magen erfolgreich und zugleich sicher ist.