Z Gastroenterol 2008; 46 - G9
DOI: 10.1055/s-0028-1096470

Evaluation des in vivo Proliferationsmarkers FLT zur bildgebenden Diagnostik des hepatocellulären Karzinoms

F Eckel 1, K Herrmann 2, S Schmidt 3, C Hillerer 2, R Langer 4, M Schwaiger 2, AK Buck 2, RM Schmid 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München
  • 2Nuklearmedizin, Klinikum rechts der Isar, TU München
  • 3Radiologie, Klinikum rechts der Isar, TU München
  • 4Institut für Pathologie, Klinikum rechts der Isar, TU München

In einer Pilotstudie wurde zur in vivo Bestimmung der Proliferation die Positronenemissionstomografie (PET) mit dem Thymidinanalog 3'-Desoxy-[18F]-3'-Fluorothymidin (FLT) eingesetzt. Das Ziel war hepatozelluläre Karzinome (HCC) zu detektieren. Patienten mit gesichertem oder hochgradigem Verdacht auf ein HCC wurden prospektiv mittels FLT-PET untersucht. Alle Patienten wurden routinemäßig mit anderen bildgebenden Verfahren untersucht wie Sonografie, Magnetresonanztomografie oder Spiral-CT. 45–60min nach i.v. Injektion von 350–425 MBq FLT wurde eine dynamische Datenakquisition über 60min durchgeführt. Zur semiquantitativen Bestimmung der Traceraufnahme im Tumor und im umgebenden Lebergewebe wurde der mittlere und maximale SUV („standardized uptake value“) berechnet. Bei zwei von 15 untersuchten Patienten zeigte sich histologisch ein Cholangiocarcinom. 9 von 13 HCCs zeigten eine fokale FLT-Aufnahme (PET pos.), die höher war als das umgebende Lebergewebe und wurden als „heiße“ oder gemischte Läsionen mit „heißen“ und „kalten“ Anteilen gewertet. 4 von 13 HCCs waren photopenisch (PET neg.) mit einer niedrigeren FLT-Aufnahme im Vergleich zum umgebenden Lebergewebe im Sinne von „kalten“ Läsionen. Der mittlere FLT-SUV aller PET pos. HCCs war 6,6 (median 7,3), während der maximale FLT-SUV 7,6 (median 8,3) war. Das umgebende Lebergewebe zeigte eine mäßige homogene FLT-Aufnahme (mittlerer SUV 5,1). In dieser Pilotstudie zeigten hepatocelluläre Karzinome kein enheitliches Aufnahmemuster des in vivo Proliferationsmarkers FLT. Zwei Drittel der Tumoren waren im PET positiv mit „heißen“ Läsionen oder gemischtem Verhalten während ein Drittel „kalte“ Läsionen waren. In Zukunft werden wir die prognostische Relevanz der beobachteten Unterschiede und die potenziellen Möglichkeiten der Frühevaluation mittels FLT-PET nach Therapiebeginn weiter untersuchen.