Rofo 2008; 180(12): 1043
DOI: 10.1055/s-0028-1098074
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Peripheres Lungenkarzinom - Erfassung der gesamten Tumorperfusion möglich

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Publication Date:
28 November 2008 (online)

 

Die Detektion kleiner Veränderungen in der Tumorperfusion bei Patienten mit peripherem Lungenkarzinom ist von großer Wichtigkeit. Y. Li et al. untersuchten in der vorliegenden Studie eine Gesamttumor-Perfusionstechnik unter Verwendung einer 64-Zeilen-Computertomografie (CT) auf ihre Durchführbarkeit und analysierten die CT-Perfusionsparameter in Abhängigkeit vom histologischen Typ, Größe und Metastasenbildung. Clinical Radiology 2008; 63: 629-635

An der prospektiven chinesischen Studie nahmen 97 Personen mit pathologisch nachgewiesenem, peripherem Lungenkarzinom (weniger als 5 cm Durchmesser) teil. Dabei handelte es sich um 79 Männer und 31 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 57,9 Jahren. Insgesamt lagen 55 Adenokarzinome, 30 Plattenepithelkarzinome, 4 groß- und 6 kleinzellige Bronchialkarzinome sowie 2 adenosquamöse Karzinome vor.

Alle Patienten unterzogen sich zwischen September 2006 und April 2007 einer dynamischen kontrastmittelverstärkten 64-Zeilen-Computertomografie. Den Studienteilnehmern wurden kleine Mengen an iodhaltigem Kontrastmittel mit einem scharfen Bolusprofil (50 ml, 6-7 ml/s) injiziert und anschließend die komplette Tumorläsion in 12 Wiederholungen schnell erfasst, um so die Perfusion des Gesamttumors während des First-Pass des Kontrastmittels zu quantifizieren.

Insgesamt wurden die 4 kinetischen Parameter Perfusion, Peak Enhancement Intensity (PEI), Time to Peak (TTP) und Blutvolumen (BV) ermittelt, um anschließend in Abhängigkeit des histologischen Typs, der Größe und einer eventuellen Metastasenbildung statistisch verglichen werden zu können.

Die durchschnittliche Perfusion betrug 57,5 ml/min/ml, die PEI lag bei 53,4 HU, die TTP bei 34 s und das BV bei 30,1 ml/100 g. Die Messungen von Perfusion, PEI und BV lieferten für kleinzellige Bronchialkarzinome die höchsten Ergebnisse, gefolgt von denen für Adenokarzinome, Plattenepithelkarzinome und großzellige Bronchialkarzinome. Diese Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant (alle p > 0,05).

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