Summary
The uncertainty with respect to the attachment of rhamnose to glucose in neo–hesperidin
has been the reason for this study. Our methylation studies were in complete agreement
with the work of Horowitz and Gentili (1963), who identified neohesperidose, the sugar
moiety of neohesperidin, as O–α–L–rhamnopyranosyl–(1→2)–D–glucopyranose. There is
no support for the proposal by Nakabayashi (1961) that rhamnose in neohesperidose
is attached to the C–4–hydroxyl group of glucose. Additionally, our results indicate
an α–configuration of the L–rhamnosidic linkage and a β–configuration of the D–glucosidic
linkage; thus the structure of neohesperidin is considered to be O–α–L–rhamnopyranosyl–(1→2)–β–D–glucopyranosyl–(
1–7)–hesperetin.
On alkaline degradation hesperidin the 7–β–rutinoside of hesperetin has earlier been
found to yield isoferulic acid. Alkali degradation of neohesperidin, on the other
hand, gave in our case rise to isovanillin and phloroacetophenone 4'–neohesperidoside,
a further proof of the structure of hesperetin.
Zusammenfassung
Die noch bestehende Unsicherheit im Hinblick auf die Art der Verknüpfung der Rhamnose
mit der Glukose im Neohesperidin war der Anstoß zu der vorliegenden Arbeit.
Die Methylierungsversuche der Autoren ergaben völlige Übereinstimmung mit der Arbeit
von Horowitz und Gentili, die die Neohesperidose, den Zuckeranteil des Neohesperidin,
als O–α–L–Rhamnopyranosyl–(1→2)–D–glukopyranose identifizierten.
Für den Vorschlag von Nakabayashi (1961), daß in, der Neohesperidose die Rhamnose
mit der C4–Hydroxylgruppe der Glukose verknüpft ist, ließ sich keine Stütze finden. Vielmehr
weisen die vorgelegten Resultate auf eine α–Konfiguration der L–rhamnosidischen Bindung
und auf eine β–Konfiguration der D–glukosidischen Bindung hin. Somit läßt sich die
Struktur des Neohesperidins als O–α–L–Rhamnopyranosyl–(1→2)–β–D–glukopyranosyl–(1–7)–hesperetin
auffassen.
Bereits früher wurde gefunden, daß Hesperidin, das 7–β–Rutinosid des Hesperetins,
beim Alkaliabbau Isoferulasäure liefert. Andererseits erhielten die Autoren beim Alkaliabbau
des Neohesperidins Isovanillin und Phloroacetophenon 4'–Neohesperidosid, was ein weiterer
Beweis für die Struktur des Hesperetins ist.