Zusammenfassung
Während und nach Operationen am eröffneten Herzen mit Hilfe einer extrakorporalen
Zirkulation treten unter anderem Veränderungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes
des Patienten auf.
Die Untersuchungen des Serums, d.h. der extracellulären Stoffkonzentration, gibt oft
nur einen ungenügenden Überblick über die Stoffwechselsituation. Der Wasser- und Elektrolytgehalt
der roten Blutzellen weicht erheblich von der Zusammensetzung der extracellulären
Flüssigkeit ab und ist derjenigen anderer Körperzellen sehr ähnlich. Der Erythrocyt
ist daher für Rückschlüsse auf das intracellulär Stoffwechselgeschehen geeignet.
Die Untersuchung der Elektrocytenelektrolyte deckt frühzeitig intracelluläre Elektrolytveränderungen
auf und ermöglicht somit ein therapeutisches Vorgehen, noch bevor es zu gröberen Störungen
mit entsprechenden Rückwirkungen auf den Serumelektrolytspiegel kommt.
Die während und nach der Operation beobachteten intra- und extracellulären Natrium-
und Kaliumkonzentrationsänderungen sind Folge von pn -Verschiebungen und vermehrter
Aldosteronproduktion.
Bei einem komplikationslosen postoperativen Verlauf kommt es schon am ersten postoperativen
Tag zu einem deutlichen Anstieg des Na/K-Quotienten, vergesellschaftet mit einer hypokaliämischen
Alkalose. Diese Veränderungen lassen auf einen prognostisch günstigen Verlauf schließen.
Es empfiehlt sich, postoperativ neben der bisher ausschließlich verwendeten 10 %igen
Glucoseinfusion einen Teil der zuzuführenden Flüssigkeitsmenge in Form von Elektrolytlösungen,
z. B. der Darrowschen Lösung, zu verabreichen.