Zusammenfassung
Das EKG nach Pneumonektomie ist hinsichtlich des Verhaltens der elektrischen Herzachse
von mechanischen Momenten bestimmt. Nach rechtsseitiger Pneumonektomie sind wesentliche
Änderungen des Lagetyps nicht zu erwarten, nach linksseitiger Pneumonektomie sind
dagegen erhebliche Achsenveränderungen zu beobachten. Die Linksabweichung findet ihre
Ursache in der gemeinsamen Auffüllung der Pneumonektomiehöhle durch Herz und Zwerchfell,
die Rechtsabweichung resultiert aus der Abdrängung des Herzens durch isolierten Zwerchfellhochstand.
Das gehäufte Auftreten von Erregungsrückbildungsstörungen nach linksseitiger Pneumonektomie
ist jedoch nicht allein aus mechanischen Ursachen erklärbar.
Insgesamt kommt es als Pneumonektomiefolge in ca. 20% zu einer als Myokardschädigung
zu interpretierenden (meist linksventrikulären) Erregungsrückbildungsstörung, die
jedoch im wesentlichen kompensiert und von geringem Krankheitswert ist. Andererseits
wurden durch die Pneumonektomie eindeutige Normalisierungen des Erregungsablaufs erzielt.
Das Verhalten der Frequenz nach Pneumonektomie ist unterschiedlich, Rechtshypertrophiezeichen
konnten nicht beobachtet werden. Die Registrierung eines P. dextrocardiale scheint
äußerst selten zu erfolgen, dagegen wurde häufiger eine Verlängerung der Anpassungs-
und Umformungszeit bis in den Bereich der Grenzwerte gefunden.