Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(5): 414-422
DOI: 10.1055/s-0028-1102722
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Chirurgische Behandlung massiver Blutung aus oesophagealen Varizen

Vl. Rapant
  • Chirurgischen Klinik der Medizinischen Fakultät der Palacký Universität, Olomouc, Tschechoslowakei (Vorstand: Professor Dr. Vladislav Rapant)
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei massiver Blutung aus Oesophagusvarizen reicht die intraoesophageale Tamponade meist nur aus, um einen dringend indizierten chirurgischen Eingriff mit mehr Sicherheit zu ermöglichen.

Mit Ausnahme der direkten Umstechungen der Oesophagusvarizen bedeuten die bisher angewandten direkten und indirekten chirurgischen Methoden eine inadäquate und deshalb oft auch untragbare Belastung des durch die Verblutung gefährdeten Kranken.

Die intraoesophageale Umstechung der Varizen (Boerema-Crile, Linton) bedroht den Kranken 1. durch Verblutung während der Oesophagotomie, 2. durch Stenose- und 3. durch Fistelbildung.

Nach Längsdurchtrennung der Speiseröhrenmuskulatur im Ausmaß von der V. pulmonalis caudalis bis zur Cardia kann die Dekortikation der Oesophagusschleimhaut im ganzen Bereich der Myotomie durchgeführt werden, wodurch eine extramuköse Umstechung der Varizen ohne Schleimhauteröffnung ermöglicht wird.

Auf diese Weise wurden 5 Kranke ohne jegliche Komplikationen operiert. Bei drei Kranken handelte es sich um eine extrahepatische Hypertension. Hiervon hatten zwei nach 12 und 24 Monaten keine neue Blutung mehr verzeichnet. Bei dem dritten trat nach sechseinhalb Monaten eine erneute Blutung auf. Von zwei Kranken mit intrahepatischer Hypertension und schwerer Leberfunktionsstörung ist die eine nach 6 Monaten ohne Anzeichen einer Blutung, der zweite nach 6 Monaten im hepatischen Koma gestorben.

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