Verweilzeit von Fluocortolonhexanoat im Kniegelenk nach intraartikulärer Injektion

Zusammenfassung

Acht Patienten mit chronischer Polyarthritis erhielten vor einer Synovektomie rund 25 mg Fluocortolonhexanoat-³H in 1 ml wäßriger Kristallsuspension intraartikulär. Vier Patienten wurden unmittelbar nach der Injektion synovektomiert, zwei am 14. Tag und je einer am 22. und 47. Tag dauach. Vor Eröffnung des Kniegelenkes wurde der Erguß punktiert und das Gelenk mit Kochsalzlösung gespült. Danach wurde die Membrana synovialis vollständig operativ entfernt, zusätzlich die Menisken und Exophyten sowie eventuell vorhandene Baker-Zysten. Im gesamten Operationsmaterial wurde die ³H-Aktivität bestimmt. Die Extrakte der M. synovialis und der übrigen Gewebeproben wurden dünnschichtchromatographisch auf Fluocortolonhexanoat und seine Metaboliten untersucht. Unmittelbar nach Synovektomie wurden in dem aufgearbeiteten Material insgesamt 77 ± 13% (x̄± s) der applizierten Dosis wiedergefunden. Der überwiegende Anteil, nämlich 48 ± 24% der Dosis, wurde im Punktat des Ergusses bzw. in der Kochsalzspülung gefunden. 14 Tage nach der Injektion wurden insgesamt 36 bzw. 4%, 22 bzw. 47 Tage danach wurden 7–8% der Dosis im Kniegelenk wiedergefunden. 66 ± 27% der wiedergefundenen ³H-Aktivität wurden in der aufgearbeiteten M. synovialis bestimmt. In den Extrakten der M. synovialis und der übrigen Gewebeproben wurde die ³H-Aktivität anhand der Referenzsubstanz ausschließlich als unverändertes Fluocortolonhexanoat-³H charakterisiert, freies Fluocortolon und andere Metaboliten waren nicht nachzuweisen. Für den Abtransport intraartikulär injizierter Fluocortolonhexanoat-Kristallsuspensionen ergibt sich eine Halbwertszeit von 13,5 Tagen. Ein Injektionsintervall von 2–3 Wochen kann daher empfohlen werden.

Summary

Tritiated fluocortolone hexanoate, about 25 mg in 1 ml of a watery crystalline suspension, was injected into the knee-joint before synovectomy of eight patients with chronic rheumatoid arthritis. The synovectomy was performed immediately after the injection in four patients, 14 days after in two and 22 and 47 days after, respectively, in one each. The ³H activity was measured in all instances. Immediately after synovectomy 77 ± 13% (mean concentration ± standard deviation) of the injected dose was recovered from the material. The main proportion (48 ± 24% of the dose) was found in the fluid removed by needle or in the saline solution. Respective values 14 days after the injection were 36 and 4%, and 7–8% after 22 and 47 days. 66 ± 27% of the recovered ³H activity was found in the synovial membranes. The ³H activity in the synovial membrane extracts and other tissues was present exclusively as unchanged fluocortolone hexanoate, while free fluocortolone and other metabolites were not demonstrable. The half-life of intra-articularly injected fluocortolone hexanoate crystalline suspension was 13.5 days. An interval of 2–3 weeks between injections can therefore be recommended.