Wirkung von Nitroglycerin beim akuten Myokardinfarkt. II. Intravenöse Dauerinfusion
von Nitroglycerin bei Patienten mit und ohne Linksinsuffizienz und ihre Auswirkungen
auf die Infarktgröße
Zusammenfassung
Bei 15 Patienten mit Linksinsuffizienz, zehn mit frischem Herzinfarkt und fünf mit
altem Infarkt, kam es nach Nitroglycerin sublingual in einer Dosierung von 0,8 und
1,6 mg innerhalb von 3 bis 5 Minuten zu einer hochsignifikanten Abnahme des Pulmonalarteriendruckes.
Der enddiastolische Pulmonalarteriendruck, als Ausdruck des linksventrikulären Füllungsdruckes,
nahm von 25 ± 8 auf 17 ± 8 mm Hg (P < 0,001) ab. Das Herzminutenvolumen nahm zum Teil deutlich zu, während der arterielle
Blutdruck nur geringfügig ohne statistische Signifikanz abfiel. In sechs Fällen mit
Lungenödem war nach wenigen Minuten eine Abnahme der Dyspnoe zu beobachten. Der linksventrikuläre
Füllungsdruck nahm immer, in einem Fall besonders eindrucksvoll von 50 auf 27 mm Hg,
ab. Die Untersuchungen zeigen, daß Nitroglycerin bei der Linksinsuffizienz unterschiedlicher
Genese, insbesondere mit Lungenödem, ein neues Indikationsgebiet erhalten kann.
Summary
In 15 patients with left ventricular failure, ten with recent myocardial infarction
and five with old infarct a highly significant fall in pulmonary-artery pressure occurred
within 3-5 minutes of sublingual administration of nitroglycerine, 0.8 and 1.6 mg.
End-diastolic pulmonary-artery pressure, as an expression of left-ventricular filling
pressure, fell from 25 ± 8 to 17 ± 8 mm Hg (P < 0.001). In some patients cardiac output rose markedly, while arterial blood pressure
fell only slightly (not statistically significant). In six patients with pulmonary
oedema there was a decrease in dyspnoea within a few minutes. Left-ventricular filling
pressure fell markedly in all cases, in one patient from 50 to 27 mm Hg. This study
indicates that nitroglycerine can be effective in the treatment of left-ventricular
failure of various causes.