Zusammenfassung
Von insgesamt 840 in den Jahren 1970–1974 auf der Intensivstation behandelten Patienten
mit akutem Myokardinfarkt waren 71 (8,5%) über 80 Jahre alt. Es zeigt sich, daß das
Alter eine wichtige Determinante der Infarktprognose darstellt und die Letalität im
höheren Alter steil ansteigt. Die Kliniksterblichkeit betrug bei den über 80jährigen
Patienten 61% und war im Vergleich mit den unter 50jährigen (Letalität 8,4%) siebenmal
höher. Bestimmend für die hohe Letalität sind in erster Linie die gehäuft und in besonderer
Schwere unter dem Bild des Lungenödems, der globalen Herzinsuffizienz und des kardiogenen
Schocks auftretenden hämodynamischen Komplikationen. Entsprechend wurden gehäuft Rhythmusstörungen
supraventrikulären Ursprunges wie Vorhofflimmern und -flattern beobachtet. Die Frühbehandlung
des akuten Myokardinfarktes auf einer Intensivstation vermag auch bei Patienten hohen
Alters die Prognose zu verbessern, und zwar sowohl durch Beherrschung gefährlicher
Leitungs- und Rhythmusstörungen als auch durch rechtzeitige Erkennung und gezielte
Behandlung hämodynamischer Komplikationen.
Summary
71 of 840 patients admitted to an intensive care unit (I.C.U.) between 1970 and 1974
because of acute myocardial infarction were aged over 80 years. Age was thus an important
determinant of infarction and the death-rate rose steeply with age, the hospital death-rate
being 61% in those over 80 but only 8.4% in those under 50 years. The high incidence
and severity of haemodynamic complications (pulmonary oedema, generalized heart failure,
cardiogenic shock) were the main cause of the high death-rate. Supraventricular arrhythmias
(atrial flutter and fibrillation) were frequent. Early treatment in an I.C.U. improved
prognosis even in the elderly patient, by control of conduction disturbances and other
arrhythmias but also by early recognition and treatment of haemodynamic complications.