Zusammenfassung
Der diagnostische Wert der 131 J-Cholesterin-Nebennierenszintigraphie wurde an 15 Patienten mit überwiegend einseitigen
Nebennierenerkrankungen geprüft. Bei fünf Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus
durch Nebennierenrindenadenome konnte die Nebennierenszintigraphie in drei Fällen
die richtige Seitenlokalisation mit großer Sicherheit bestimmen, in zwei Fällen blieb
die Seitenlokalisation auch nach der Szintigraphie fraglich. Eine eindeutige Seitenlokalisation
war bei zwei Patienten mit Phäochromozytomen durch die Szintigraphie zu sichern. In
zwei Fällen von hormonproduzierenden Nebennierenkarzinomen waren die Nebennieren beiderseits
nur ganz gering oder nicht darzustellen, wegen der Größe der Tumoren einerseits und
Suppression der gesunden Gegenseite durch die autonome Hormonproduktion andererseits.
Bei der Zerstörung einer Nebenniere durch einen retroperitonealen Tumor war szintigraphisch
die gegenseitige gesunde Nebenniere hyperplastisch. Wegen der Radioaktivitätsbelastung
der steroidproduzierenden Gonaden ist die 131 J-Cholesterin-Szintigraphie auf die Diagnostik der Seitenlokalisation einseitiger
Nebennierentumoren zu beschränken. Sie sollte nicht zur Komplettierung der Artdiagnostik
doppelseitiger Nebennierenerkrankungen angewandt werden.
Summary
131 I-cholesterol scanning of five patients with primary hyperaldosteronism due to adrenocortical
adenoma, gave correct lateralization and localization in three, while in two cases
lateralization was not definitively determined. In two patients with phaeochromocytoma
unilateral localization was clear-cut in the scan. In two patients with hormone-producing
adrenal carcinoma the adrenals were localized poorly or not at all on both sides,
because of the size of the tumours and suppression of the healthy contralateral adrenal
by the autonomous hormone production. In a case of retroperitoneal tumour with destruction
of the adrenal the scan demonstrated a hyperplastic but healthy adrenal on the other
side. Because 131 I-cholesterol scanning exposes the steroid-producing gonads to high radioactivity,
the method should only be used for diagnosing which side a unilateral adrenal tumour
is on. It should not be used to complement a diagnosis of bilateral adrenal disease
achieved by other means.