Zusammenfassung
Beim zweidimensionalen Ultraschallverfahren ermöglicht die hohe Bildfrequenz (16/s)
über die reine Tiefenortung hinaus die Beobachtung der Atemverschieblichkeit der Nieren
und erlaubt so die gezielte perkutane Nierenpunktion. Wie aus der Untersuchung von
über 200 Patienten hervorgeht, sind Nierenparenchym und Pyelon exakt voneinander abgrenzbar.
Dadurch kann über die einfache Größenbestimmung hinaus die infolge einer chronischen
Parenchymerkrankung verkleinerte Niere an der isolierten Verschmälerung des Parenchyms
von der anlagebedingt kleinen Niere und die ödematös vergrößerte Niere bei der akuten
Glomerulonephritis von der hypertrophierten Niere unterschieden werden. Erweiterungen
des Nierenbeckens sind auf Grund des Fehlens zentraler Reflexe zu erkennen. Zusätzlich
ist durch Bestimmung der Parenchymdicke die Unterscheidung zwischen reversibler Stauung
und irreversibler Hydronephrose möglich. Nierenbeckensteine sind an der durch sie
verursachten Schattenzone zu erkennen. Nierentumoren können direkt nach Größe, Form
und Struktur beurteilt und so von Nierenzysten unterschieden werden. Die Ungefährlichkeit
und der relativ geringe Aufwand der Sonographie sollten zu einer breiten Anwendung
der Methode vor Einsatz aggressiver diagnostischer Verfahren führen.
Summary
Using two-dimensional ultrasound scanning with a high picture frequency (16/s) it
is possible to observe respiratory shifts of the kidney in addition to determining
its depth and thus perform selective percutaneous renal puncture. Renal parenchyma
and pelvis can be exactly demarcated from one another (200 cases). In addition to
simple determination of size, a kidney of small size due to chronic parenchymal disease
can be distinguished from a congenitally small one by isolated narrowing of the parenchyma,
and a kidney enlarged by oedema in acute glomerulonephritis from an hypertrophied
one. Widening of the pelvis can be recognized by an absence of the central echo. In
addition, the distinction between reversible congestion and irreversible hydronephrosis
can be made by determining parenchymal thickness. Stones in the renal pelvis can be
diagnosed by their shadow zone. Renal tumours can be judged directly according to
their size, shape and structure and can be distinguished from cysts.