Zusammenfassung
In der Ausatmungsluft eines 33jährigen arbeitsfähigen Arztes in einer Lungenchirurgischen
Abteilung konnten keimungsfähige Konidien von Aspergillus fumigatus (Durchmesser 2,5–3
µm) nachgewiesen werden. Bei einer Expositionszeit von weniger als 5 Sekunden trafen
beim Sprechen und Husten in einer Entfernung von 20–30 cm von der Mundhöhle mehr als
100 keimungsfähige Konidien mit dem Luftstrom auf etwa 50 cm2 Nährbodenfläche auf. Die Ansiedlungsstelle in den Atemwegen (wahrscheinliche Fruktifikationsfläche
nur etwa 25 mm2 ) konnte nicht gefunden werden. Zum Schutz von Patient und Arzt, einschließlich der
Hilfskräfte, wird empfohlen, zusätzlich zum bisherigen mikrobiologischen Untersuchungsgang
zum Nachweis von A. fumigatus in der Lunge des Menschen die Husten- und Sprechplatte
zur Feststellung von Konidien in der Ausatmungsluft einzuführen. Ausscheider sollten
während ihres Klinikaufenthaltes unter besonderer Kontrolle stehen, und jeder Operateur
sollte über einen derartigen Befund, auch im Hinblick auf die Möglichkeit der Kontamination
von Räumen und Gerätschaften, informiert werden. Ferner sollten Kontrolluntersuchungen
der Ausatmungsluft bei Ärzten und medizinischem Personal mittels der Husten- und Sprechplatte
zum Nachweis von Aspergillus-Konidien vorgenommen werden, besonders auf den Gebieten
der Lungen- und Transplantations-Chirurgie, in Kliniken für Blutkrankheiten sowie
in Institutionen für Hämodialyse und Bluttransfusion.
Summary
Live conidia of A. fumigatus (2.5–3 µm diameter) were demonstrated in the expiratory
air from a 33-year-old doctor working in a thoracic-surgical department. During a
period of less than five seconds more than 100 live conidia were deposited with the
air stream on 50 cm2 nutrient medium when speaking and coughing, at a distance of 20 to 30 cm from the
mouth. No special nidus could be found in the respiratory tract. It is suggested that,
in addition to present routine microbiological studies, cough and speech plates be
tested for A. fumigatus to discover any conidia in expired air. Carriers should be
especially controlled and the possibility of their contaminating rooms and instruments
taken into account. Routine control of expired air from doctors and paramedical personnel
for A. conidia should be undertaken, especially in thoracic and transplantation centres,
units for blood diseases and those for haemodialysis and blood transfusions.