Zusammenfassung 
         
         
            Ziel:  Rekonstruktion der bei Neugeborenen und Säuglingen am Dr. von Haunerschen Kinderspital
            (DvHK) zwischen 1976 und 2007 beim thorakoabdominalen Babygramm und bei Abdomenaufnahmen
            applizierten Strahlendosen. Vergleich dieser Dosiswerte mit Werten aus der Literatur.
            Empfehlung eines Dosisreferenzwertes für das thorakoabdominale Babygramm. Material und Methoden:  In der Abteilung Radiologie im DvHK werden seit 1976 die bei sämtlichen konventionellen
            Röntgenuntersuchungen anfallenden Daten in elektronischen Datenbanksystemen dokumentiert.
            Am Ende des Jahres 2007 existierten Daten zu insgesamt 305 107 konventionellen Röntgenuntersuchungen,
            insbesondere zu 1493 thorakoabdominalen Übersichtsaufnahmen und zu 3632 Abdomenaufnahmen
            bei Neugeborenen und Säuglingen. Mit dem PÄDOS-Algorithmus wurde ein Verfahren zur
            rechnergestützten Dosisrekonstruktion entwickelt. Ergebnisse:  Die Einfalldosen beim thorakoabdominalen Babygramm und bei der Abdomenaufnahme bei
            Neugeborenen konnten am DvHK in den letzten 30 Jahren um einen Faktor 5 – 8 reduziert
            werden und zählen im internationalen Vergleich zu den niedrigsten überhaupt. In Zusammenhang
            mit der Einführung von Speicherfoliensystemen konnte in den letzten Jahren beim Babygramm
            ein leicht steigender Dosisbedarf beobachtet werden. Schlussfolgerung:  Das thorakoabdominale Babygramm bewirkt eine Strahlenexposition nahezu sämtlicher
            Organe und Gewebe und sollte in Hinblick auf die besonders hohe Strahlenempfindlichkeit
            des Neugeborenen mit großer Zurückhaltung eingesetzt werden. Als Grundlage zur Formulierung
            eines Referenzwertes für die thorakoabdominale Übersichtsaufnahme wird ein Wert von
            1,0 cGy cm2  vorgeschlagen.
         
         
         
         Abstract 
         
         
            Purpose:  Reconstruction of radiation doses for the thoracoabdominal babygram and the abdomen
            X-ray from radiographic settings and exposure data acquired at Dr. von Hauner’s Kinderspital
            (children’s hospital of the University of Munich, DvHK) between 1976 and 2007; comparison
            of these dose values with values reported in the literature; recommendation of a reference
            dose value for the thoracoabdominal babygram. Materials and Methods:  The data from all X-ray examinations performed since 1976 at DvHK were stored electronically
            in a database. After 30 years of data collection, the database now includes 305 107
            radiological examinations (radiographs and fluoroscopies), especially 1493 thoracoabdominal
            babygrams and 3632 abdomen X-rays of newborns and young infants. With the computer
            program PÄDOS, a specific dose reconstruction algorithm was developed. Results:  The entrance dose values of thoracoabdominal babygrams and abdomen X-rays in DvHK
            could be reduced in the last 30 years by a factor of 5 to 8. They are far below the
            entrance dose values reported by other radiology departments in Europe. Nevertheless,
            a slight increase in the entrance doses that correlates with the introduction of a
            digital storage phosphor system could be observed in the last years. Conclusion:  Because nearly all radiosensitive body organs in early life are involved during a
            thoracoabdominal babygram and because of the high radiation sensitivity of newborns,
            thoracoabdominal babygrams should be performed in neonatology with caution. A dose
            value of 1.0 cGy cm2  could serve as the actual reference dose value for the thoracoabdominal babygram
            of the newborn.
         
         
         
            
Key words 
         
         
            pediatrics - abdomen - babygram - chest - entrance dose - organ dose
          
       
    
   
      
         Literatur 
         
         
             
         1  Unter Columbia-Technik wird hier und im Folgenden die Kombination aus posteroanteriorer
            und lateraler Abdomenaufnahme in Bauchhängelage beim Neugeborenen und beim Säugling
            verstanden, wie sie zuerst an der Columbia-Universität New York angewandt und im Jahre
            1977 von H. Fendel in der Abteilung Radiologie im DvHK der Universität München eingeführt
            wurde.
         
         
         Karl.schneider@med.uni-muenchen.de