Zusammenfassung
Fassen wir die Besonderheiten der hier beschriebenen Erkrankung zusammen, so liegen
sie einmal in dem späten Auftreten manifester Krankheitserscheinungen einer pulmonalen
Tularämie 1—1œ Jahre nach der mutmaßlichen Infektion sowie in ihrem ausgesprochen
chronischen und gutartigen Verlauf, der sich über 2œ—3 Jahre hinzog.
Das Röntgenbild ist gekennzeichnet durch eine dem Hilus anliegende scharf abgegrenzte
tumorähnliche Verschattung, die in dieser Form durch eine tularämische Segmentpneumonie
im apikalen Segment des linken Unterlappens erklärt werden könnte.
Auf Analogien zur Tuberkulose im Verlauf der Tularämie wird dabei verwiesen, für den
vorliegenden Fall auf die Beobachtung von Schwarz bei Einbruch tuberkulöser Lymphknoten
in den Bronchus.
Für die diagnostische Erfassung wird die geographische Anamnese richtungweisend, wenn
bei ihrer Auswertung nur an die Infektion mit Bact. tul. gedacht wird, die durch Agglutination
und Hauttest dann leicht nachgewiesen werden kann.
Danach wurde für die hier geschilderte Erkrankung auch die eindeutige Beantwortung
der versorgungsrechtlichen Fragen, die dem Gutachter gestellt waren, im Sinne einer
Bejahung des ursächlichen Zusammenhanges der Krankheit mit dem Wehrdienst möglich.